Projektarchiv stadt_potenziale

Im Projektarchiv finden Sie die geförderten Projekte der letzten fünf Jahre.

Was wurde durch stadt_potenziale gefördert?

Seit dem ersten Stattfinden der stadt_potenziale 2008 wurden im Rahmen des Fördertopfes pro Jahr zwischen sechs und 15 Projekte gefördert und zwischen 60.000 und 100.000 Euro vergeben. Die Förderbeträge für einzelne Projekte lagen zwischen 1.700 und 21.000 Euro, wobei Wert darauf gelegt wird, Projekte ausfinanzieren zu können.

Ein großer Teil der Projekte ist spartenübergreifend bzw. interdisziplinär. Viele sind diskursiv, beschäftigen sich mit Kulturvermittlung, alten und neuen Medien. Einige bestehen weiter oder haben zumindest mehrere Jahre überdauert, andere waren nur für wenige Stunden oder Tage präsent.

Entstanden sind: Schallplatten, Festivals, Filme, eine Zeitschrift, ein Stadtführer, Websites, Radiosendungen, Skulpturen, Visuals, Kompositionen, temporäre Arbeitsräume, etc.

In welchen Sparten förderte stadt_potenziale Projekte?

Im Rahmen der stadt_potenziale geförderte Projekte fanden in folgenden Sparten statt:

  1. Druck
  2. Fotografie
  3. Geschichte
  4. Kunst im öffentlichen Raum
  5. Literatur
  6. Musik
  7. Performance
  8. Tanz
  9. Theater
  10. etc. …

Wer war in der Jury?

2022

Kathrin Aste, Architektin, Uni Innsbruck
Maruice Kumar, freier Autor
Angelika Burtscher, Design und Künste, freischaffende Gestalterin

2021

Martin Fritz, Schriftsteller, Innsbruck
Hannah Crepaz, Kulturveranstalterin, Hall
Petra Unger, Kulturvermittlerin, Wien

2020

Paul Klumper, ISD-Stadtteilkoordinator Reichenau, Innsbruck
Carmen Brucic, Künstlerin, Innsbruck
Elke Rauth, Redakteurin, Verein für Stadtforschung, Wien

2019

Lisa Mazza, freie Kuatorin und Kulturproduzentin, Bozen
Esther Strauß, Performance- und Sprachkünstlerin, Wien, London, Kolkata, Innsbruck
Theresa Schütz, Architektin, Wien

2018

Petja Dimitrova, bildende Künstlerin, Wien
Michaela Senn, Schauspielerin, Regisseurin, Innsbruck
Stefan Bidner, Kurator, Musiker, Wien

Überblick der Siegerprojekte

stadt_potenziale 2022

Rest in Poetry

Ein Projekt von Carolina Schutti

Fördersumme: 9.000 Euro
Durchführung: 2023/2024

Worum geht es?

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel, die Pandemie, der russische Angriffskrieg, der Klimawandel, die Inflation, die tatsächlichen Folgen für unser Zusammenleben sind nicht abzusehen. In dieser Zeit der Polarisierungen und Unsicherheiten aller Art ist eine auf literarischer Ebene geführte Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen (und dem Tod) unerlässlich – sie stellt einen wichtigen Beitrag zum allgemeinen Diskurs dar.

Literatur und (Friedhofs)architektur zusammenzubringen, Lebende und Tote mittels Sprache zueinander in Beziehung zu setzen, Vergangenheit und Gegenwart zu verbinden und einen Diskurs in der Bevölkerung anzuregen, das sind die Zielsetzungen von „Rest in Poetry“. Wir laden konkret LiteratInnen ein, sich einer Herausforderung zu stellen: Auf Friedhöfen (für die Toten) ohne Publikum zu lesen, lediglich begleitet vom „Rest in Poetry“-Team, Tina Feyrer (Kamera) & Michael Stavaric (Konzept, Produktion), sowie den jeweiligen Partner:innen vor Ort. Tiny Feyers einzigartige Filmsprache verbindet die literarischen Dialoge mit einem Teil des öffentlichen Raumes, der ganz den Toten gewidmet ist.

Dieses Projekt greift eine andernorts begonnene Idee auf, transformiert sie und soll gleichzeitig nach dem Projektabschluss die Staffel an einen weiteren Ort übergeben: Orts- und grenzüberschreitender Zusammenarbeit wird besonderes Augenmerk geschenkt.

Von Nutz & Zier

Ein Projekt von Melanie Gandyra

Fördersumme: 19.550 Euro
Durchführung: 2023/2024

Worum geht es?

Mit dem Projekt „Von Nutz & Zier“ soll ein Buch entstehen, dass einen für Innsbruck so wichtigen, aber reichlich schattenständigen Ort sichtbarer und zugänglicher machen will. Der Hofgarten und das Palmenhaus, bilden in der Stadt eine willkommene Gelegenheit auf grüne Alltagsflucht. Dabei stecken sie voller Geschichte und Information, die sogar den meisten Innsbruckern eher verborgen bleiben.

Über 600 Jahre Gartengeschichte ranken sich zwischen den Ästen und Blättern des Hofgartens. Uralte Baumbestände reihen sich vor das alpine Gebirgspanorama, und bilden so einen der ältesten und dabei ursprünglichsten Lustgärten Europas.

In „Von Nutz & Zier“ soll die Entstehung des Hofgartens, sowie wichtige Personen im Zeitgeschehen historisch und als graphische Erzählung verarbeitet werden. Der Aufbau des Gartens mit Lageplänen, Karten und Infografiken soll erklärt werden und damit als Leitfaden bei der Begehung

der Orte dienen. Genauso sollen die Pflanzen, die man dort bestaunen kann, visuell zugänglich und verständlich dargestellt werden. Es soll eine Reise durch europäische Gartenkunstgeschichte ermöglichen, die ,unterfüttert mit botanischem Grundwissen, für die Besonderheiten des Hofgartens aber auch für kolonialen Naturraub sensibilisieren will.

Das Buchprojekt soll parallel zu einem Besuch dieses Ortes informativ wirken, um diesen besser begreifbar zu machen. Grüne Oasen im städtischen Raum sind in Innsbruck rar und umso wichtiger ist es, diese zu schützen und zu bewahren.

Modell für inklusive Kulturförderung

Ein Kooperationsprojekt von TKI – Tiroler Kulturinitiativen und Initiative Minderheiten Tirol

Fördersumme: 9.000 Euro
Durchführung: 2023

Worum geht es?

Kultur für alle und Kultur durch alle! Dieser in den 1970er Jahren geprägte Slogan markierte in Österreich den Beginn einer staatlichen Kulturpolitik in Richtung Demokratisierung und Dezentralisierung der kulturellen Aktivitäten sowie den Anfang eines staatlichen Förderwesens, das nicht nur Vertreter*innen der sogenannten Hochkultur zugänglich sein sollte. Seither ist einiges passiert, viele Städte – so auch Innsbruck – haben ein Förderwesen der öffentlichen Hand für Kunst und Kultur etabliert. Doch der Anspruch „Kultur durch alle“ wurde bis heute nicht eingelöst. Bei genauerem Hinsehen wird klar, dass auch das städtische Fördersystem nicht für alle Menschen gleichermaßen zugänglich ist. Für Kulturvereine und Künstler*innen mit Migrationsgeschichte und Mehrfachzugehörigkeiten bestehen unsichtbare Hürden, die mehrere Gründe haben können – Sprachbarrieren sind nur einer davon. Wir, die TKI-Tiroler Kulturinitiativen und die Initiative Minderheiten Tirol, haben uns mit diesem Projekt das Ziel gesetzt, gemeinsam mit Vertreter*innen von migrantischen (Kultur)Organisationen und Einzelpersonen, die strukturellen Ausschlussmechanismen im städtischen Kulturfördersystem zu identifizieren und gemeinsam konkrete Lösungsvorschläge für eine inklusivere und diversere Kulturförderung zu entwickeln. Wir glauben, dass von einer Verbesserung der Zugänglichkeit zu Kulturförderungen alle Kulturakteur*innen in Innsbruck profitieren werden und dass unser Pilotprojekt auch für andere Städte und Gemeinden als Anregung dienen kann.

7-Tage-Woche

Ein Projekt von Studio Fundus

Fördersumme: 19.550 Euro
Durchführung: 2023

Worum geht es?

In einer Woche im Mai wird der Stadtteil Wilten auf vielfältige Art und Weise bespielt. Jeden Tag wird eine andere Einladung an die Bewohner*innen und Nutzer*innen der Umgebung ausgesprochen. Eine Einladung zum Gespräch. Eine Einladung, Geschichten zu hinterlassen und Fotos zu teilen. Eine Einladung, die Stadtteilgrenzen individuell neu zu vermessen. Eine Einladung, Stimmen auszusenden und Resonanzen zu erfahren. Eine Einladung, den Blickwinkel zu ändern und sich selbst im Stadtteil neu zu positionieren.

Jede Aktion, jede Einladung baut dabei auf die vorhergehende auf. Im Laufe der Woche entsteht ein neues audiovisuelles Bild des Stadtteils, gefüttert durch die Erfahrungen seiner Nutzer*innen.

Das Programm wird ergänzt durch Vorträge und Gesprächsrunden von Organisationen, Vereinen und Expert*innen, die im Stadtteil wirken. Am Wochenende gibt es zusätzlich ein Programm für Kinder und nicht zuletzt gibt es die Möglichkeit, gemeinsam zu essen und vielleicht sogar zu tanzen!

Eine einfache mobile Struktur bildet die Szenografie für das Programm. Sie markiert den Ort, erregt Aufmerksamkeit und ist zugleich Display für die gesammelten Beiträge und Interventionen des aktiven Publikums. Sie wird auf dem Wiltener Platzl aufgebaut, befragt seine Qualität als Stadtteilzentrum und wandert von dort in die umliegenden Straßenzüge

Moshpit

Ein Projekt von Aesthetics Athletics

Fördersumme: 12.900 Euro
Durchführung: 2023

Worum geht es?

Der Moshpit.

Ist das ungehemmte, wilde Kollidieren von meist fremden Personen auf einem Konzert noch zeitgemäß? Repräsentiert der Moshpit eine Hierarchie nach dem Motto „die stärkste Person gewinnt“ und lässt sich nicht mit Werte wie Gleichberechtigung oder die Inklusion aller Gruppen von Menschen vereinbaren? Müssen wir den Kontrollverlust zum Tabu machen?

Wir sagen: Nein.

Der Moshpit entsteht durch aufgeladene Emotion, durch den positiven & aktiven Energieaustausch zwischen Individuen. Im Moment des Moshpits entlädt sich all das was in unserer immer schneller werdenden Gesellschaft oftmals verloren zu gehen scheint: Die Emotionen zwischen uns.

Aber: Hierarchien gehören immer hinterfragt.

Aus dieser Überzeugung möchten wir den Moshpit, der in der Realität meist ein, von klassischen Hierarchien geprägtes Phänomen darstellt, neu interpretieren.

Dabei spielt der Begriff „Safe Space“ eine Rolle. In diesem spektralen Raum soll durch Bildung & Selbstauseinandersetzung bestehenden Strukturen entgegenwirkt werden, die zu Belästigung, Ausgrenzung oder sogar physischer Gewalt führen.

Das Projekt „Moshpit“ soll durch Performance, Flashmob, Diskussion & Ausstellung mit direkter Teilnahmemöglichkeit einen Diskurs über „Safe Space“ ins städtische Bewusstsein von Innsbruck rücken, keine grundlegenden Wahrheiten die dem ersten Eindruck zugrunde liegen akzeptieren und den dynamisch-progressiven Raum des Moshpits untersuchen.

stadt_potenziale 2021

gegen:WART

Ein Projekt von Kulturkollektiv Contrapunkt

Fördersumme: 21.000 Euro
Durchführung: 2021/2022

Worum geht es?

Die Covid-19-Pandemie hat gesellschaftliche Konfliktlinien sichtbar gemacht und fegte wie ein Tornado über das soziale Leben. Die Pandemie hat so einige gesellschaftliche Konflikte sichtbar gemacht und . Das Kulturkollektiv ContrApunkt will sich diesen offenen gesellschaftlichen Bruchlinien widmen und wird in Form des Diskurs(iv) Festival gegen.WART – dein Diskurs(iv) Festival für heterogene Positionen Fragestellungen aufwerfen. Einerseits wird das Verhandeln von heterogenen Positionen ins Zentrum rücken, andererseits geht es uns auch darum, Visionen und Utopien zum Thema zu machen. Als roter Faden des Festivals wollen wir der Frage nachgehen, in welcher Gesellschaft wir eigentlich leben wollen. Für das Festival definieren wir sechs unterschiedliche Themenfelder, zu denen wir Theoretiker:innen, Aktivist:innen, Praktiker:innen, sprich Menschen einladen, die Gesellschaft als etwas Gemachtes und Veränderbares sehen.

HORIZONT bitte

Ein Projekt von Nicole Weniger

Fördersumme: 15.675 Euro
Durchführung: 2021/2022

Worum geht es?

Mit der Aktion HORIZONT bitte will die Künstlerin Nicole Weniger auf die Phrase der Horizonterweiterung im geistigen und intellektuellen Sinne hindeuten und dieses Verlangen nach einer Offenheit für Neues und Unbekanntes in den öffentlichen Raum stellen. HORIZONT bitte kann als Forderung, Hinweis und Wunsch verstanden werden. Eine Aufforderung, die Grenzen des eigenen Denkens flexibel zu halten, darauf hinweisen, dass dies ein aktiver Prozess ist, den es bewusst zu fördern gilt, und ein Wunsch die Horizonterweiterung auch innerhalb des kulturellen Lebens in Innsbruck von Seiten der Stadt zu ermöglichen.

Der Schriftzug HORIZONT bitte markiert das Ufer des Inns als neues Landmark der Stadt Innsbruck und dient auch als Anlegestelle für mehrere Performances. Neben der Installation des Schriftzuges HORIZONT bitte können eingeladene KünstlerInnen ihre Interpretation zum Thema Horizont darbieten. HORIZONT bitte lädt zum Träumen ein, lässt die Gedanken frei fliegen und lässt andere Perspektiven zu. Das Ufer am Inn verwandelt sich für kurze Zeit in eine Heterotopie der Weitsichten.

Marktviertel Poesie

Ein Projekt von Literaturverein Cognac & Biskotten

Fördersumme: 7.000 Euro
Durchführung: 2021/2022

Worum geht es?

Der urbane Innsbrucker Literaturclub Cognac & Biskotten, der seit 24 Jahren unermüdlich innovative Kulturprojekte realisiert und Stadtteile kulturell bespielt, widmet sein neuestes Experiment der erst auf den zweiten Blick erkennbaren „Marktviertel Poesie“.

15 Innsbrucker Künstler*innen erkunden dabei kreativ einen Teil ihrer Stadt, nämlich in Text, Musik und Bild. Dafür sollen städtische Autor*innen und Musiker*innen gefunden werden, die sich mit dem Marktviertel und der Stadt als generellem Thema in ihren Arbeiten auseinandersetzen möchten oder sich bereits damit beschäftigt haben. Bildnerisch ergänzt von fotografisch malerischen Großformaten eines Innsbrucker Künstlers.

Nach einer halbjährigen Produktionsphase sollen die entstandenen Programme an 7 verschiedenen Orten des Marktviertels dem Publikum mittels Live-Performances präsentiert werden. An 7 Tagen einer Woche bespielt jeden Tag ein anderes Künstler*innen-Paar jeweils eine Location mit seinen literarischen und musikalischen Werken für rund eine halbe Stunde.

Rund um die Fragen: Wie prägt eine Stadt ihre Künstler*innen, wie fließt die Stadt in Gedichte, Geschichten, Musik und Bilder? Künstlerisch vielfältig soll im wahrsten Sinne „Street Art“ geschaffen und urbaner „Heimatverdichtung“ eine Bühne geboten werden.

Eine Entdeckungsreise ins scheinbar Nebensächliche, abseits der nahen Touristenpfade und Hochglanzwelten. Eine Auseinandersetzung mit „Unorten“, die bei näherer Betrachtung ihre brüchige Poesie offenbaren.

Letter to (y)our future city

Ein Projekt von Verein Freifall

Fördersumme: 9.800 Euro
Durchführung: 2021/2022

Worum geht es?

Das Projekt Letter to (y)our future city – Workshop I Installation I Performance – will Wege von einer „geschlossenen“ Stadt hin zu einer „offenen“ Stadt finden. Dies soll anhand eines Workshops in Kooperation mit verschiedenen Innsbrucker Institutionen und anhand einer darauffolgenden und darauf basierenden Installation im öffentlichen Raum (Marktplatz Innsbruck) bzw. einer Performance erprobt werden. Im Workshop werden die Teilnehmenden zwei Briefe an ihre zukünftige Stadt schreiben. Der erste Brief handelt von der persönlichen Utopie dieser zukünftigen Stadt und der zweite „offene“ Brief von den Utopien der anderen Teilnehmer*innen und richtet sich an eine bestimmte Adresse in Innsbruck.

Gemeinsam finden wir vielleicht Wege von einer geschlossenen Stadt der Ordnung, Überwachung und Marginalisierung hin zu einer offenen Stadt der lebhaften Unordnung, des verantwortlichen Mit- und Nebeneinanders – von Starrheit und Vorgegebenem zu Offenheit und Aneignung. Wir wollen eine Stadt, in der sich Menschen aller Sprachen, Hautfarben, Altersstufen, Künste, Tätigkeiten, Chromosomen-Anordnungen und sexueller Orientierung, aber auch Tiere und Pflanzen entfalten, begegnen, beunruhigen und beruhigen können. Die Briefe werden dann in einer Installation am Marktplatz in Innsbruck der Öffentlichkeit präsentiert und bilden das Fundament und den Inhalt für eine eben dort stattfindende transdisziplinäre Performance: Ein Wunschzettel an die Stadt Innsbruck!
 

#wegonnabreath

Ein Projekt von Black Community Innsbruck

Fördersumme: 10.000 Euro
Durchführung: 2021/2022

Worum geht es?

»If I didn’t define myself for myself, I would be crunched into other people’s Fantasies for me and eaten alive«

(Audre Lorde)

Wer wir sind

Die Black Community IBK ist während den Protesten gegen den Mord an George Floyd entstanden, um dem Bedürfnis zu folgen, uns gemeinsam, nachhaltig und liebevoll zu organisieren und für die Freiheit und Gerechtigkeit Schwarzer Menschen in Innsbruck einzutreten. Unsere Arbeit zielt bewusst darauf ab, eine Schwarze Gemeinschaft im Kampf gegen Rassismus und Desprivilegierung zu formieren und zu fördern, die sich ihrer Geschichte bewußt ist und nicht dieselben Unterdrückungsmechanismen gegeneinander anwendet.

Wir wollen mit dem Projekt #wegonnabreath ein Stück ,Black History‘ in Innsbruck schreiben.

Schwarze Geschichte

Unsere Arbeit strebt danach, Schwarzen Menschen in Innsbruck Zugänge zu »ihrer« Geschichte zu schaffen, um davon ausgehend gegenwärtige Gesellschaftsstrukturen und die individuelle Eingebundenheit nachvollziehen zu können. Schwarze Menschen sind seit Jahrhunderten Teil der österreichischen Gesellschaft und damit auch Teil österreichischer Geschichte. Dennoch werden wir in der hiesigen Erinnerungskultur und Geschichte strukturell ausgeblendet oder fremd beschrieben. Essenzialistische Vorstellungen von nationaler Zugehörigkeit sollen auf diesem Weg nachhaltig zurückgewiesen werden.

Wir wollen mit Menschen und deren Biografien, Geschichten, das Alltagsleben und das Schaffen, Wirken und Denken, die in Innsbruck sonst kaum gehört werden, in Kontakt treten. Wir wollen gemeinsam recherchieren, entdecken, lernen, feiern, chillen und alles dokumentieren.

Wir, die Black Community Innsbruck, schmieden Pläne für dieses Projekt und zwar bereits seit einer Weile: die Zeit ist nun also reif, diese umzusetzen, in die Öffentlichkeit zu treten, unsere Community zu stärken und wachsen zu lassen.

Mit unserer Arbeit wollen wir unsere Vorstellungen von einer offenen, solidarischeren und pluraleren Gesellschaft voranbringen. Dazu ist es notwendig zu zeigen, dass eine solche Gesellschaft längst da ist, und dass sie einen großen Reichtum birgt. Mit dem Projekt möchten wir zeigen, dass Menschen aus der afrikanischen Diaspora die Kultur und Geschichte Innsbruck auf vielfältige Weise prägen und dass es viel von ihnen zu lernen gibt.

Hintergrund des Projekts

Mehr als 60 Jahre ist es her, dass der afroamerikanische Schriftsteller James Baldwin nach Europa kam und feststellte: Die meisten Europäer:innen hatten noch nie einen Schwarzen Menschen gesehen. Baldwin kam sich vor wie eine Sehenswürdigkeit: »Wenn ich länger als fünf Minuten in der Sonne sass, kam bestimmt irgendein besonders mutiges Geschöpf zu mir und legte ängstlich seine Hand auf meine Hand und wunderte sich, dass die Farbe nicht abging«, schrieb er 1955 in »Stranger in The Village«. Vieles hat sich seither verändert, die österreichische Gesellschaft wird immer pluraler, Schwarze Menschen gehören zum Alltag und werden auch in Zukunft Österreich prägen.

What about Innsbruck?

Innsbruck, seine Berge und der Tourismus sind ein zentraler Ort für Geschichte, Migration und Leben. Schwarze Menschen kamen und kommen aus den unterschiedlichsten Ländern und Gründen. Viele wurden hier bereits als Österreicher:innen geboren, andere kommen aus Amerika, Afrika, viele sind Asylbewerber:innen. Kaum jemand aber kennt unsere Geschichte. Wer sind wir? Welche sind unsere Geschichten? Wie leben wir in Innsbruck? Welche Erfahrungen machen wir hier? Welche Verbindung haben wir zur Stadt und deren Bewohnerinnen? Was können wir verändern und wie können wir Veränderung zum Laufen bringen? Mit welchen Diskriminierungserfahrungen (von rassistischen club door politics bis hin zu institutionellem Rassismus) sind wir in Innsbruck konfrontiert?

Unser Projekt möchte dies ändern. Dabei richtet sich der Fokus auf Schwarze Menschen, unsere Stimmen wurden und werden oft am wenigsten gehört. Wir arbeiten mit dem Ziel ein Netzwerk zu fördern, daß die alltäglichen Erfahrungsschätze und die daraus gewonnenen Befähigungen jeder einzelnen Schwarzen Person – in Anbetracht des Alters, der tatsächlichen oder wahrgenommenen Geschlechtsidentität, der sexueller Orientierung, des wirtschaftlichen oder sozialen Status, des Einwanderungs- oder Aufenthaltsstatus, des religiösen Glaubens oder Unglaubens – anerkennt und anwendet, um allen Formen von Unterdrückung ein Ende zu setzen.

Wir sehen uns in der Verpflichtung unsere Aktivitäten familienfreundlich zu gestalten, um Eltern und Kindern eine nachhaltige und aktive Beteiligung zu ermöglichen. Dabei möchten wir uns von westlich geprägten, patriarchalen Vorstellungen und Familienstrukturen lösen, indem wir uns gegenseitig als erweiterte Familie betrachten. Konkret meint das gegenseitige Unterstützung und sich gemeinsam für einander zu interessieren.

Each one teach one – Intergenerationalität

Wir sind bestrebt, ein generationsübergreifendes und kommunales Netzwerk frei von Altersdiskriminierung zu fördern. Wir sind überzeugt, daß alle Menschen, unabhängig des Alters, über Fähigkeiten zum Lernen und Lehren verfügen. Darüber hinaus sehen wir generationenübergreifende Zusammenarbeit als wertvolle Quelle, die unterschiedliche Erfahrungsspektren mit neuen Visionen verbindet und unsere gemeinschaftsbasierte Arbeit ideologisch und konzeptionell bereichert.

stadt_potenziale 2020

Die Stadt gehört uns allen

Ein Projekt vom Verein Frauen aus allen Ländern

Fördersumme: 14.689,13
Durchführung: 2020/2021

Projektbeschreibung

Inhaltlich werden in der Ausstellung zum einen die Perspektiven jener Frauen, die 2019 in den Workshops die nun bearbeiteten Ergebnisse mitgestaltet haben, sowie ihr Blick auf Innsbruck und Stadt sichtbar gemacht. Zum anderen sollen aber auch Reflexionsimpulse für eine (selbst)kritische Auseinandersetzung mit Fragen nach Mobilität und Bewegung im öffentlichen Raum sowie nach Privilegien in diesem Zusammenhang ausgearbeitet werden. Um die Ausstellung für möglichst viele Menschen zugänglich zu machen, wird sie von zwei Deutschtrainerinnen didaktisiert und schließlich Workshops für Frauen mit Migrations- und oder Fluchtgeschichte angeboten.

Ausstellungseröffnung: Die Stadt gehört uns allen.

Migrantinnen veröffentlichen sich im öffentlichen Raum.

Ausgehend von diesen Fragestellungen wurde bei Frauen aus allen Ländern im Rahmen des Projekts Die Stadt gehört uns allen 2019 eine Workshopreihe durchgeführt. Dabei setzte sich eine Gruppe von Migrantinnen* mit Innsbruck als Stadt und als Lebensraum auseinander. Sie tauschten sich über ihr Leben in Innsbruck aus, besuchten in Exkursionen für sie wichtige Orte und bearbeiteten ihre Eindrücke auf kreative Weise. Daraus wurde im Rahmen der Stadtpotenziale 2020 eine Wanderausstellung bestehend aus 11 thematischen Roll-ups konzipiert. Darin zeigt die Gruppe ihren Blick auf die Stadt und nimmt zugleich Raum in dieser Stadt ein. Es werden aber auch Reflexionsimpulse gesetzt, die ein Nachdenken über die Hindernisse und Möglichkeiten von Teilhabe an einer Stadt anstoßen möchten.

Die Wanderausstellung war bis 04.03.2022 im Rahmen der Veranstaltungsreihe „aus.grenzen:auf.machen“ im Foyer des BFI Tirol zu sehen.

Die Stadt gehört uns allen

Wanderausstellung "Die Stadt gehört uns allen".© Frauen aus allen Ländern

Innsbrucker Alltagsgeschichten

Ein Projekt von Zweitgeschichte

Fördersumme: 9.356,18
Durchführung: 2020/2021

Worum geht es?

In diesem Projekt erzählen wir den Tag, an dem die Ibiza-Affäre an die Öffentlichkeit kam, aus der Sicht mehrerer Mitglieder der Initiative Schwarze Frauen* Innsbruck. Dies soll anhand eines Papiertheaters geschehen, welches eine in die Vergangenheit geratene Kunstform in die Gegenwart rückt. Das Papiertheater ist eine niederschwellige Form des Theatermachens. Auf Holz geleimte Papierfiguren spielen vor wechselnden Papierschauplätzen. Unser politisches Theater thematisiert die Auswirkungen rechtspopulistischer Politik auf marginalisierte Gruppen unserer Gesellschaft, mit dem Ziel, politische Stimmungen und Einstellungen spürbar zu machen.

Ischgl. Aufstand der Pinguine (eingereicht als: Ischgl. Ein aprés Apres Ski)

Ein Projekt von Postmodern Talking – Franz-Xaver Franz

Fördersumme: 13.000 Euro
Durchführung: 2021/2022

Projektbeschreibung

"Ischgl. Ein aprés Apres Ski" ist ein semi-dokumentarisches Theaterstück, das sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit den Ereignissen rund um die Ereignisse in Ischgl (und ganz Tirol) auseinandersetzt, die im Zuge der covid-19-ausbreitung europaweit für Aufsehen gesorgt haben.

den Fokus wollen wir dabei auf jene Menschen richten, die wie so oft weitgehend unsichtbar bleiben: die migrantischen Saisonarbeiter*innen, die in Tirol nicht nur in der Landwirtschaft arbeiten, und zwar so zahlreich, dass ohne sie der ökonomische Zusammenbruch droht (Erntehelfer*innen), sondern auch im Tourismus. sie sind es, die Innsbrucks Reichtum garantieren, die vor den Toren der Stadt unseren Wohlstand sichern. wir wollen uns auf ihre Spur begeben, raus aus der Stadt, in Gebiete wie Ischgl, St. Anton und ins Zillertal, orte, die zumindest mir persönlich ferner und fremder scheinen, als Berlin oder New York.

Wie sah die Umsetzung aus?

Eine irrwitzige Reise durch zwei Jahre Pandemie, von Ischgl zu den europäischen Außengrenzen, von Wuhan nach Bergamo und zurück, ins Wintersportmekka, wo die einen alles richtiggemacht haben und die anderen alles besser wissen. Heute lautet die Frage nicht mehr, ob Tirol ohne Tourismus überleben kann, sondern trotz Tourismus. In Ischgl. Aufstand der Pinguine wird Massentourismus zum Massentest, proben Pinguine den Aufstand, landen Hoteliers im Kloster und beweisen Xaver Schumacher und Meera Theunert, dass ihnen alles vergangen ist, nur nicht das Lachen.

Von und mit: Xaver Schumacher und Meera Theunert. Eine Postmodern Talking Produktion

Recherche: Sónia Melo. Kostüm: Wiebke Strombeck. Künstlerische Mitarbeit: Lia Sudermann, Martin Fritz, Elias Candolini

Ischgl. Aufstand der Pinguine.

Ischgl. Aufstand der Pinguine. © Franz-Xaver Franz

Lüge, List, Leugnung

Ein Projekt vom Zweiwerk – Carolin Bohn und Anna von Schrottenberg

Fördersumme: 10.130 Euro
Durchführung: 2020/2021

Projektbeschreibung

Lüge, List, Leugnung. Workshop zu einer europäischen Kultur/Geschichte mit performativem Niederschlag

Der Theater-Workshop über „Lüge, List und Leugnung“ öffnet einen Raum, der, jenseits einer moralischen Verkörperung, Fragen stellt. Was nützt uns diese oder jene Lüge? Lohnt sie sich? Kann man überhaupt ohne? Wie sähe eine Welt – und eine Politik – ohne Lügen aus? Wie sähe eine aus, in der unterschieden wird zwischen guter und schlechter Lüge? Wie eine, in der diese Frage keine Rolle spielt? Mit Corona leben wir in einer Zeit der Unsicherheit, keiner weiß, was zu tun ist, ob man infiziert ist, wie gefährlich die Pandemie ist, ob die weltweite Ausgangssperre ihren Dienst tut. Keinen Plan zu haben ist wie Chaos im Kopf, extrem verunsichernd: Kann das trotzdem eine Chance sein? Können wir, inmitten von und nach der ersten Corona-Welle, uns noch etwas vormachen, oder gaukeln wir uns erst recht Sicherheit vor? Funktioniert noch das Lügen, wie funktioniert es aktuell? Ist es noch hilfreich oder schafft es sich gerade ab?

Wir recherchieren vor Ort und interviewen Passanten, Teilnehmende des Workshops und in Institutionen wie Altersheim, Schule, Stadtverwaltung, Gefängnis, Universität, Therapiezentren. Am Ende erstellt sich ein Kaleidoskop individueller und institutioneller Lügenstrategien und Schwindelgeschichten, persönlicher Gewinne und Verluste durch Lüge und Betrug, Ernüchterung und Vision in Hinsicht auf das alltägliche Werkzeug des Verstellens. Die Ergebnisse werden für eine abschließende Performance mit den Workshopteilnehmenden dramaturgisch aufbereitet und präsentiert.

Projektdurchführung: Lüge, List, Leugnung

War meine letzte Lüge nützlich? Was ist ihr Preis? Lohnt sich Verleugnung? Wie sähe eine Welt ohne Lüge aus? Ist die Lüge noch hilfreich? Schafft sie sich gerade ab?

Auf www.luegen.net entstand ein schwindelerregendes Kaleidoskop, in dem sich individuelle Verleugnungen und institutionelle Lügenstrategien versammeln: Geschichten von persönlichem Gewinn und schmerzlichem Verlust durch Lügen, von Ernüchterung durch Betrug, von großen Visionen und unglaublichen Frechheiten in Hinsicht auf das alltägliche Werkzeug des Verstellens fügen sich aneinander – jenseits moralischer Ansprüche oder Wertungen.

Ab Mai 2021 trat das Projekt zunächst im Online-Gewand auf, im Juli realisierten die Projektleiterinnen Anna von Schrottenberg und Carolin Bohn – in Abgleich mit den jeweiligen Corona-Bestimmungen – Workshops und eine Work-in-Progress-Ausstellung rund um das Thema Lügen: erzählend, lauschend, spielend, schreibend, zeichnend. Die Website wurde mit Lügengeschichten bestückt, das Projekt durch einen Blog begleitet.

Jede Lügengeschichte war willkommen, jeder Gedanke und jedes Gefühl zu Lüge, List, Leugnung. Wer noch eine Geschichte auf Lager hat, kann diese per E-Mail an info@luegen.net nachreichen. 

Kaleidoskop

Das Lüge List Leugnung-Kaleidoskop zum Hören, Sehen, Lesen … war im Juli 2021 live zu erleben und ist seither online abrufbar unter: www.luegen.net/kaleidoskop

Workshops

Einen Überblick über die Workshops, die im Rahmen des Projekts verwirklicht wurden, gibt www.luegen.net/workshops

Ausstellung

Im Juli 2021 fand im Kesselhaus in der Karmelitergasse 21 in Innsbruck eine Ausstellung statt. Näheres dazu auf www.luegen.net/ausstellung

Von Vätern und Söhnen (eingereicht als Adams Erben)

Ein Projekt von Nicola Nagy und Marlene Schlichtenhorst

Fördersumme: 13.700 Euro
Durchführung: 2020–2022

Projektbeschreibung bei der Einreichung
(Unter dem Titel „Adams Erben – eine familienbiographische Spurensuche zwischen Stadt und Land“)

Von Vätern und Söhnen ist ein ethnographischer Dokumentarfilm über die Bewegung von der Stadt aufs Land sowie vom Land in die Stadt und die daraus entstehenden Verbindungen aus der Sicht von Männern dreier Generationen einer Tiroler Familie. Großvater, Vater und Sohn teilen ihre Biographien vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozial-räumlicher Positionierungen in Stadt, Land und dazwischen. Der Fokus liegt dabei auf dem Generationenverhältnis und den tradierten sowie sich verändernden Vorstellungen von Männlichkeit in den Lebensentwürfen der drei Protagonisten.

Hugo lebt seit 85 Jahren im Pitztal, Martin hat das Tal seiner Kindheit früh verlassen, Jeremias ist diese (groß)väterliche Heimat fremd, er ist in Innsbruck aufgewachsen. Die Filmemacherinnen moderieren eine Begegnung der drei Männer mit offenem Ausgang, ein soziales Experiment, das über sich selbst hinausweist: Adams Erben porträtiert vordergründig ein sehr persönliches familienbiographisches Gespräch über Stadt und Land. Doch was dadurch Ausdruck findet, steht beispielhaft für zahlreiche Tiroler Familienbiographien und die unmittelbar damit verknüpften Fragen nach Identität und sich fortschreibenden Familiendynamiken, im Lichte religiöser Überzeugungen sowie Vorstellungen von Tradition, Heimat und Männlichkeit.

Wie viel ländliches Tal lebt in der Stadt weiter? Wie viel Stadt wird in das ländliche Leben hineingetragen? Welche Vorstellungen von Männlichkeit manifestieren sich über Generationen und in verschiedenen Lebensentwürfen in Stadt und Land? Diese Fragen bilden den roten Faden für den Film Adams Erben, der sich als familienbiographische Spurensuche sowie als kritische Befragung gesellschaftlicher Männlichkeitskonstruktionen begreift.

Von Vätern und Söhnen

Von Vätern und Söhnen. Plakat: Martin Eiter© Plakat: Martin Eiter

Zeitmaschine #1

Ein Projekt vom Verein Freifall

Fördersumme: 9.124,69 Euro
Durchführung: 2020/2021

Projektbeschreibung

Michael Ende hat einmal eine Notiz auf einen Zettel geschrieben. Er schrieb immer wieder Notizen auf kleine Zettel. Er nannte sie Zettelnotizen. Eine davon heißt „Der verlorene Mensch“ und lautet wie folgt: „Er gibt sich selbst auf dem Fundbüro ab, setzt sich dort ins Regal. Ab und zu fragt er den Beamten, ob sich nicht ein Eigentümer gemeldet habe. Nach Jahr und Tag bekommt er sich selbst, da er ja der Finder ist.“

Wir wollen einen Raum schaffen, in dem wir uns kurz abgeben können, in den hinein wir uns aufgeben können, in dem wir die Zeit anhalten können bzw. in dem wir uns Zeit nehmen können. Einen Schutzraum. Ein Auffangbecken. Einen Bunker. Ein Basislager. Eine Höhle. Ein Iglu. Einen Tempel. Eine moderne Kapelle. Eine Raumkapsel. Ein Raumschiff. Eine Zeitmaschine, mit der wir in die Vergangenheit und in die Zukunft blicken können. Eine Zeitmaschine, mit der wir aber vor allem in die Gegenwart blicken können. Einen Raum, in dem wir, wie gesagt, die Zeit anhalten und Pause machen können vom hektischen, rasanten und lauten Leben da draußen. Einen Raum der Stille. Einen Raum der Kontemplation. Einen Raum für neue Ideen. Für neue Wege der Begegnung mit sich selbst und mit der ganzen Welt. Einen Raum, in dem wir uns finden können und in dem wir (uns) aufgeben können. (Sich) Aufgeben heißt vielleicht nicht, sich von der Welt abwenden. Es heißt vielleicht genau das Gegenteil. Sich der Welt zuwenden.

stadt_potenziale 2019

Das literarische Tattoo

Ein Projekt von Literaturclub/magazin Cognac und Biskotten

Fördersumme: 7.000 Euro
Durchführung: Februar 2021

„Das literarische Tattoo“
Ausgabe Nr. 42, 23. oder 24. Jahrgang, des Tiroler Literaturmagazins Cognac & Biskotten
zum Thema „Unter die Haut“
Ort: Tattoo-Studio(s) oder -Messe oder andere Orte, Innsbruck

Das urbane Innsbrucker Literaturmagazin Cognac & Biskotten, das seit 22 Jahren von Ausgabe zu Ausgabe Thema, Format und Präsentationsort wechselt und sich somit immer neu erfindet, schürft sich nach eindrucksvollen Ausgaben wie der literarischen Straßenbahn oder dem literarischen Plastiksackerl nun im Jahr 2020/2021 mit seiner Ausgabe Nr. 42 tief unter die Haut.

Nicht nur (im übertragenen Sinn wie bisher) tiefgehend unter die Epidermis in die Köpfe und Herzen der LeserInnen und ZuhörerInnen, sondern im wahrsten Sinne in die Dermis der Autorinnen. Denn diesmal sollen die ausgewählten Texte der jeweiligen Verfasserinnen als Tattoo in deren Haut graviert werden.

Das literarische Tattoo

Das literarische Tattoo© Tirol Werbung, Gerhard Berger

Zehn bis 15 Autorinnen (bevorzugt aus Innsbruck und Tiral) bilden somit diese Urban-ArtAusgabe, die weder käuflich erworben noch als Pflichtexemplar bei der Nationalbibliothek abgeliefert werden kann, sondern nur durch die Existenz seiner AutorInnen (weiter-)besteht.

Die Präsentation wird als Tätowiersession über einen oder mehrere Tagte lang in einem Tattoostudio oder auf einer Tattoo-Messe in Innsbruck stattfinden. Begleitet von Live-Musik, -Performances und -Lesungen zum Thema „Unter die Haut“ (gerade auch von jenen Autorinnen, die augenblicklich tätowiert werden).

Sämtliche Texte, Aufnahmen der Präsentation und Ereignisse der Sessions werden mitdokumentiert und in weiterer Folge in einer Broschüre publiziert, die jedoch lediglich zur Erinnerung bzw. Dokumentation (und nicht als Ausgabe von Co & Bi) zu verstehen ist.

Krawallbürsten Fest – Goschat und zwieder

Ein Projekt von Krawallbürsten Kollektiv

Fördersumme: 4.340 Euro
Durchführung: 11. und 12.10.2019

Krawallbürsten Fest

Plakat des Krawallbürsten Fests © Krawallbürsten Kollektiv

Projektbeschreibung:

Goschat und zwieder – dazu haben Frauen, Lesben, Inter, Trans, Agender und Nonbinary (FLlTAN*) Personen in der Kulturszene allemal noch zu häufig Grund. Der Schwerpunkt des Projekts „Krawallbürsten Fest“ liegt auf der nach wie vor vorliegenden Unterrepräsentation von FLlTAN*-Personen in der Musik- und Kulturszene, sowohl auf der Bühne als auch bezogen auf Veranstalter*innen und Organisator*innen. Auch autonome Kulturinitiativen sind für kulturschaffend motivierte FLlTAN*-Personen meist keine raumgebenden Inseln abseits von Reproduktionsarbeiten im Hintergrund – Einkäufe und Kochen für die Veranstaltungen werden ebenso übernommen wie Barschichten und die Reinigung am Tag danach. Dennoch liegen die Kommunikation und die Repräsentation nach außen, sprich Öffentlichkeitsarbeit und Booking sowie Finanzen, häufig in männlicher Hand. Dementsprechend gestaltet sich in Folge auch die Besetzung der Vorstandspositionen. Diese Beobachtungen treffen natürlich nicht für alle Kulturinitiativen gleichermaßen zu, trotzdem sind Tendenzen in diese Richtung spürbar. Wir wollen diese Arbeitspraktiken in der kulturarbeit kritisch reflektieren, die  bestehenden Geschlechterhierarchien sichtbar machen und im Sinne von goschat und zwieder im Rahmen eines selbstermächtigenden Fests auf die Schwierigkeit, im cis-männerdominierten Veranstaltungsbusiness unabhängig zu sein, reagieren. Das Krawallbürsten Fest soll ein nicht kommerzielles, zweitägiges Kunst- und Kulturtestival sein (Workshops, Konzerte, Performances) bei dem Raum für die Auseinandersetzung mit feministischen und queeren Themen geschaffen wird.

Krawallbürsten Fest – Goschat und zwieder

Programm:
11.10.2019
Vortrag im Decentral (Hallerstr. 1), anschließend Konzerte
Shoki (D-Beat, Mailand) | Lucta (Punk, Mailand) | Afterparty mit Sandy im Getriebe

12.10.2019
Gattaca (Crust Punk) | Babsi Tollwut (Rap) | The Cleopatras (Rock'n'roll/Surf) | Amanda X (Post Punk) | Absatz1 (Techno/Singer Songwriter) | Drowning Dog & Malatesta (Rap) und DJane Ultra Ulla

Lückenfüller – Mehr statt leer

Ein Projekt von DIE LÜCKE – Verein zur temporären Zwischennutzung …

Fördersumme: 13.000 Euro

Projektbeschreibung

Fast alle Städte Österreichs haben bereits Organe in der Verwaltung geschaffen und/oder Interessensverbände in Form von Vereinen die sich mit dem Thema Leerstand auseinandersetzten.

In Innsbruck und Tirol fehlt diese Organisation noch zur Gänze. Diese Lücke wollen wir schließen bzw. soll der Verein die Lücke schließen, mit den angebrachten Werkzeugen den passenden Rahmen geben.

Leerstand entsteht aus verschiedenen Gründen: Ängste, Mangel an Nachfrage, Mangel an unmittelbar sichtbarer Qualität, hohes Alter – des Raumes und/oder Besitzers, Erbschwierigkeiten, Gewohnheit an den „nicht nutzbaren“ Leerstand. Diese Ängste, diesen Mangel gilt es zu beseitigen.

Mit Aufklärungsarbeit, Bildung, Referenzen - und das möglichst frei, spielerisch und demokratisch. Deshalb mu?ssen wir uns jetzt mit diesem Thema auseinandersetzten bevor dann in einigen Jahren neue Gesetze und Regel greifen, die wirtschaftliche Antreiber bevorzugen und die Knappheit an leistbaren Räumen immer größer wird.

PROJEKT DER LÜCKENFÜLLER – Leerstand aufspüren

Leerstehende Räume sind eine städtische Ressource die möglichst vielen Menschen zugänglich sein sollte. So werden leerstehende Räume zu Möglichkeitsräumen. In Innsbruck sind in den letzten Jahren die Mieten außerverhältnismäßig gestiegen und Lebensraum ist knapp und teuer, teuerer als in vielen anderen Städten aufgrund der geographischen Lage im Inntal. Wir wollen Leerstände aufspüren, sichtbar machen und das Potenzial mit Experten diskutieren.

ABLAUF

Vorbereitung: min. 4 Wochen vorher, Gemeindeblatt, Zeitung, Online, Vortragende organisieren, Termin festlegen

Umsetzung: Kick-off-Veranstaltung mit Vorträgen und Diskussionen, Bürgerbeteiligung, zusammen Leerstände aufspüren, kartieren, dokumentieren, sichtbar machen, Gründe erfahren, Probleme besprechen

Nachbearbeitung: Auswertung der gesammelten Informationen der Leerstandsobjekte, sichtbar machen

Zukunftsvisionen: Onlineplattform wo man Leerstandsobjektbesitzer mit Leerstandsobjektnutzer in Verbindung bringt

Musikstammtisch Innsbruck

Ein Projekt von LoR. Legends of Rock

Fördersumme: 5.000 Euro
Durchführung: laufend; Musikstammtisch Festival: 2019

Projektbeschreibung zur Einreichung

Der Musikstammtisch wurde im Herbst 2017 als ein Projekt der Initiative LoR. als eine Radiosendung auf Radio Freirad ins Leben gerufen. Dabei wurden Bands eingeladen, ihre Kompositionen live im Studio zu präsentierten. Aufgrund der großen Teilnahme von Musiker_innen aus der Region entstand bereits im Laufe des ersten Stammtisches der Gedanke, die Live-Sendung als Konstante in der heimischen Musikszene zu etablieren.

Nach dem zweiten Stammtisch mit über 80 Anmeldungen von Musiker_innen und Gästen übersiedelte der Musikstammtisch ins Innsbrucker Treibhaus, wo die Musikerinnen und Musiker mit offenen Armen aufgenommen wurden und von da an die regelmäßigen Stammtische vier Mal im Jahr veranstaltet wurden.

Der Musikstammtisch ist als Live-Format österreichweit bisher einzigartig und unterstreicht Innsbruck als Brutplatz innovativer Tiroler Musik. Als Highlight der Veranstaltungsreihe im Jahre 2019 wurde zum ersten Mal ein „Musikstammtisch Festival“ Ende des Jahres geplant, das die Dimensionen der normalen Stammtische übersteigt und in dem von den Projektbetreibern vier Bands ausgewählt wurden, die im Laufe des Jahres im Zuge der Veranstaltungsreihe schon im Treibhaus beim Stammtisch aufgetreten sind.

Der Verein „LoR. Legends of Rock“ kooperiert für dieses Projekt mit dem Treibhaus und Radio FREIRAD.

Projektdurchführung: Musikstammtisch Innsbruck

Der Musikstammtisch ist ein Vernetzungsprojekt, das vom Kulturverein LoR. Legends of Rock ins Leben gerufen wurde. In Kooperation mit freirad Freies Radio Innsbruck und dem Treibhaus wurden regelmäßig Konzerte organisiert, die live auf Freirad gesendet wurden. Der Musikstammtisch profilierte Innsbruck als Ort der musikalischen Vielfalt und trug erheblich zur Sichtbarkeit der heimischen Musiker*innen bei. Des Weiteren initiierte der Musikstammtisch Kooperationen zwischen Kunstschaffenden und bot EinsteigerInnen eine adäquate Plattform.

Als außergewöhnliche Erfolge sind das Frauenzimmer, eine besondere Version des Musikstammtisches zur Förderung von Musikerinnen, und das Musikstammtisch Festival hervorzuheben.

Speiseräume – wie Essen unseren Lebensraum prägt

Ein Projekt von feld – Verein zur Nutzung von Ungenutztem

stadt_potenziale 2010, Fördersumme: 5.050,–
Durchführung: Oktober 2020

Projektbeschreibung

Wie prägt unser Essen unseren Lebensraum? Wie prägt unsere Esskultur die Stadt. in der wir leben? Essen und Ernährung haben direkten Einfluss auf die Architektur, auf den Verkehr, auf den Handel, auf die Produktion. Wie zeigt sich dieser Einfluss? Welche Strukturen finden sich heute und wie sind diese entstanden?

Die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln unterliegt einem stetigen Wandel. Das betrifft nicht nur die Menge der genutzten Lebensmittel. sondern verändert ebenso den städtischen Raum. Der Feld-Verein plante, gemeinsam zu forschen, gemeinsam Zusammenhänge zu finden, zu erfahren bzw. zu hinterfragen und so einen Einblick in die derzeitigen vorhandenen Strukturen zu bieten.

Konzeption und Planung

Zur Durchführung des Projekts „Speiseräume“ konzipierten und planten die zwölf Mitglieder von feld-verein.at Verein zur Nutzung von Ungenutztem in Arbeitsgruppen Exkursionen rund um das Thema nachhaltige Ernährung. Es wurde recherchiert, Inhalte wurden festgelegt, Exkursionsrouten abgegangen und weitere Vorarbeiten geleistet. Geplant waren fünf Exkursionen im Herbst 2020:

  • Stadtspaziergang: Lebensmittelversorgung/-vermarktung in der Stadt, historische Anekdoten, Veränderungen in der Stadt und sichtbare Spuren, kollektives Wissen der BewohnerInnen
  • Großproduzent_Innen Exkursion mit Rad: Versorgung der Stadt, Entwicklung der Landwirtschaft, räumliche Ent/Kopplung – Besuch von Gemüsebetrieben Umgebung Innsbruck
  • Stadtbauern & -bäuerinnen Exkursion zu Fuß: Stadtlandwirtschaft – Veränderungen, Herausforderungen und Durchhaltevermögen, Auswirkung auf das Stadtbild, Direktversorgung der Bevölkerung
  • Brot & Getreide Exkursion mit Rad: Versorgung der Stadt, Entwicklung der Bäckereien, räumliche und soziale Veränderungen durch das Nahrungsmittel Brot
  • DinnerDeluxe: Aus- und Überschussgemüse exklusiv serviert vom feld-Verein, Raum für Diskussionen und gemeinsamer Abschluss

Durchführung

Bei der ersten Exkursion von „Speiseräume“ (Fotos) führte der feld-Verein im Oktober 2020 eine Gruppe Interessierter zu Stadtbauern & -bäuerinnen in Innsbruck. Die weiteren geplanten Exkursionen mussten aufgrund der fortdauernden Planungsunsicherheit 2020/2021 mehrmals verschoben und schließlich abgesagt werden.

Top Secret

Ein Projekt von Katharina Cibulka

Fördersumme: 12.820 Euro

Durchführung: Frühjahr 2020 oder Frühjahr 2021

Projektbeschreibung

Achtung! Dies ist ein verklausulierter Text.

TOP SECRET funktioniert vor allem durch den Überraschungsmoment. Also werden Sie hier absichtlich zum/zur Verbündeten gemacht.

Die Vorgeschichte

Mein Vater, Jahrgang 1927, erlebt heute mehr denn je seine Kindheitserlebnisse aus der Zwischenkriegszeit wieder. Aufgewu?hlt durch den schleichenden Gesinnungswandel in unserer heutigen, noch friedlichen Zeit kramt er eine Propagandaaktion der NSDAP aus dem Jahre 1938 aus seiner Erinnerung und macht uns so posthum zu ZeitzeugInnen:

Die Tat

Im Frühjahr 1938 wurde die Natur um Innsbruck für propagandistische Zwecke der NSDAP missbraucht. Die Geschichte hat sich wie eine Tätowierung in die Gesellschaft und Landschaft eingeschrieben und ist heute noch fragmentarisch auffindbar.

Oder lebt sie derzeit sogar wieder auf?

TOP SECRET ist ein Referenzprojekt zu einer Aktion, die 1938 in Innsbruck passiert ist.

Der Bezug Zur Gegenwart

Nach 75 Jahren Frieden in Österreich erlebe ich heute politische Parallelentwicklungen zu damals und sehe mich genötigt, meine Stimme zu erheben und den Ort des Geschehens = Tatort mit einer positiven Botschaft aufzuladen.

Unsichtbare Städte Innsbruck (eingereicht als Unsichtbare Städte Labor)

Ein Projekt von Peter Lorenz & The Doing Group

Fördersumme: 15,820 Euro
Durchführung: 2020/2021

Projektbeschreibung

Einleitung

Unsichtbare Städte Innsbruck ist eine Welt, die so vielfältig ist wie die Vorstellungskraft ihrer Bewohner*innen. Wir alle leben unsere eigenen Realitäten von Innsbruck. Wie jemand die Stadt erlebt und sie sich vorstellen kann, prägt ihre/seine individuelle Version von Innsbruck – es ist ihre/seine Unsichtbare Stadt. Die Summe all dieser Unsichtbaren Städte zusammen, also das Zusammentreffen aller unterschiedlichen Lebensrealitäten von Innsbrucks Bewohner*innen, macht die Stadt aus. Das prozessorientierte Performance-Projekt versucht die Vielzahl an gelebten Perspektiven und unsichtbaren Stadtversionen von Innsbruck zu erforschen, zu dokumentieren und zu diskutieren.

Prolog

Der Klangkünstler Nicola di Croce aus Venedig erarbeitete gemeinsam mit lokalen Künstler*innen die Klangwelten Innsbruck während Quarantäne-Zeiten. Im Versuch, partizipative Methoden und kollaborative Prozesse zu entwickeln, machen sie die Vielfalt der klanglichen Realitäten Innsbrucks in Zeiten einer globalen Pandemie hörbar. Die gesammelten Feldaufnahmen werden mit Glocken als klangliche Orientierungspunkte kombiniert, um urbane Resonanzen zu erforschen und eine vielschichtige Klangkarte der Stadt als metaphorisches Inhaltsverzeichnis der Unsichtbaren Städte Innsbrucks zu erstellen. Diese ortsspezifische Mehrkanal-Klangperformance wurde in Zusammenarbeit mit der Innsbrucker Glockengießerei Grassmayr und openspace.innsbruck als Teil des Festivals Heart of Noise realisiert und stellte den Prolog zum Projekt dar.

Das ganze Score-Projekt mit 18 Beiträgen ist auf magiccarpets-innsbruck zu sehen und hören. Die Beiträge dazu stammen von Milena Meller, Anna Lerchbaumer, Lucas Norer, Andreas Zissler, Lukas Moritz Wegscheider u. a.

Kapitel

Wenn wir uns die Stadt Innsbruck als ein Buch vorstellen, repräsentiert die Realität jedes*r Bewohners*in ein unabhängiges Kapitel. Das Sammeln dieser persönlichen Stadtbilder fordert das homogenisierte Narrativ Innsbrucks als sterile Altstadt für Touristen heraus und betont die Vielfalt, die in der Stadt steckt.

Um in Zeiten der Pandemie diese Lebensrealitäten zu sammeln, wurde ein Pizzakarton mit einer digitalen und interaktiven Performance-Maschine gefüllt. Diese Pizzakarton-Performance wurde vom 28.9. bis 4.10.2020 auf telefonische Vorbestellung unter +43.681.20171494 unter Einhaltung aller Hygienevorschriften direkt zu den Teilnehmer*innen nach Hause geliefert. So konnte sozial engagierte Kunst weiterhin als systemrelevanter Lieferservice sogar im Falle einer weiteren Quarantäne praktiziert werden.

Innerhalb von 30 bis 60 Minuten wurden die Teilnehmer*innen in die Welt der unsichtbaren Städte Innsbrucks eingeführt und angeleitet, ihre Fantasie zur kreativen Transformation der Stadt durch Beschreibung, Klänge und Formen zu nutzen.

Alle erschaffenen Kapitel wurden anschließend auf der Website magiccarpets-innsbruck ausgestellt.

Epilog

Als Epilog des Projekts wurden alle gesammelten Stadtbilder gemeinsam in Form einer mobilen Installation im öffentlichen Raum in der Reichenau, dem Olympischen Dorf, Wilten und Hötting West ausgestellt. Als Teil der Premierentage Innsbruck, soll die mobile Installation dazu beitragen, die Wahrnehmung Innsbrucks durch kreative Aktivitäten außerhalb des Stadtkerns zu dezentralisieren, und gleichzeitig auf die Vielfalt der Stadtbilder von UNSICHTBARE STÄDTE INNSBRUCK hinweisen. Ein Pop-up-Stadtmodell aus Pizzakartons beherbergte die Vielzahl an fantasievollen Stadtbildern, die zu kurzen Videos von der Künstlerin Eleni Palles verarbeitet wurden. Diese kreativen Versionen von Innsbruck wurden dabei räumlich miteinander in einem Dialog gegenübergestellt, um die Identität von Innsbruck diskursiv zu begreifen und gemeinsam zu verhandeln.

Da diese Installation wegen des Lockdowns und epidemiologischer Maßnahmen nicht die Möglichkeit hatte, im Jahr 2020 der Öffentlichkeit präsentiert zu werden, übernahm das Team von UNSICHTBARE STÄDTE INNSBRUCK in das Magic-Carpets-Jahr-4-Projekt namens „Da!zwischen“ mit.

Zeitplan:

  • Dienstag 15.6.2021
  • 12:00–15:00 Olympisches Dorf: DDr.-Karl-Lugger-Platz
  • 16:00–19:00 Wilten: Wiltener Platzl
  • Mittwoch 16.6.2021
  • 12:00–15:00 Hötting West: Parkplatz vor Kolpinghaus
  • 16:00–19:00 Vorplatz Sillpark
  • Donnerstag 17.6.2021
  • 12:00–15:00 Reichenau: Vorplatz Pauluskirche
  • 16:00–19:00 Marktplatz

Projektteam

  • Peter Lorenz
  • Nicola di Croce
  • Philipp Schwaderer & Jan Contala
  • Stefan Rasberger
  • Eleni Palles
  • ludwig technique
  • Danijela Oberhofer Tonkovic
  • Charly Walter
  • The Doing Group

stadt_potenziale 2018

3.5.1945

Ein Projekt von Hans-Jürgen Poetz

ortsspezifische Raumintervention/Skulptur 2017/18

Am 26. Februar 1945 sprangen drei Agenten einer US-amerikanischen Spezialeinheit über dem Sulztaler Ferner ab. Franz Weber, ein desertierter Wehrmachtsoffizier aus Oberperfuss (war als Ortsansässiger für Kontakte und Versteck zuständig), und die jüdischen Emigranten Fred Mayer aus Freiburg (Kundschafter) und Hans Wijnberg aus Amsterdam (Funker) hatten sich freiwillig zu diesem Himmelfahrtskommando namens Operation Greenup gemeldet, um Information über den Bahnverkehr nach Innsbruck sowie über eine geplante Gebirgsbastion in diesem strategisch neuralgischen Gebiet zu sammeln.

Viele Tiroler Frauen trugen ebenfalls wesentlich zum Gelingen der Mission bei, die dazu führte, dass Innsbruck am 3. Mai 1945 zur offenen Stadt erklärt und kampflos den Amerikanern übergeben wurde. Die waghalsige Operation Greenup bewahrte Innsbruck 1945 maßgeblich vor der Zerstörung.

Zur Erinnerung, welche Auswirkungen mutige Handlungen von wenigen Einzelnen auf viele andere haben können, taucht das Datum des 3.5.1945 als ortsspezifische Skulptur aus großen Ziffern im Innsbrucker Stadtraum auf – Denkmal der Vergangenheit und Waffe der Gegenwart. Auf diese Weise erfährt eine Geschichte von Courage, die ja zumeist im Stillen passiert, allgemeine Aufmerksamkeit. Nur sehr wenige all dieser kleinen Begebenheiten, die zusammen das Gefüge des Weltenlaufs bilden, sind bekannt, da die öffentliche Wahrnehmung begrenzt und das historische Bewusstsein vergesslich ist. Zur Vernetzung von Menschen und Geschichte entsteht als Ergänzung zum Projekt eine Website, die als Informations- und offene Kommunikationsplattform dient.

Auf den Straßen Innsbrucks. Dokumentation

Ein Projekt von Soliarts

Durchführung: Sommer 2018 bis Frühjahr 2019

Projektbeschreibung

Im Rahmen der stadt_potenziale 2018 entsteht eine Dokumentation über das Leben auf den Straßen Innsbrucks. Das Projekt fokussiert die Perspektive von auf der Straße lebenden Personen in Hinblick auf das Nächtigungsverbot sowie weitere Verdrängungs- und Verbotspolitiken als auch Politiker*innen und Vereine für obdachlose Personen. Im Zeitraum von Juli bis Dezember 2018 werden geplant zehn obdach- und wohnungslose Personen dazu interviewt, wie sich ihr Leben durch die Sanktionen verändert und welche Auswirkungen gesellschaftliche Diskurse auf sie haben. Soliarts stellt mit der Projektleitung und Regie von Sarah Milena Rendel und dem weiterem Team die Umsetzung zu Verfügung und erarbeitet in einem demokratischen Prozess mit den Interviewpartner*innen eine Dokumentation, wie das Leben auf der Straße sich entwickelt, sich verändern kann und welche politischen Maßnahmen für die Betroffenen relevant sind. Nach Drehende im Dezember 2018 wird nach drei- bis viermonatiger Nachbearbeitung der Film öffentlich gezeigt und es wird mit den Mitwirkenden eine Diskussionsrunde geben: Dies wird voraussichtlich Frühjahr 2019 geschehen.

Der Frachtenbahnhof als städtisches Potenzial

Ein Projekt von aut.architektur und tirol

Durchführung: 09. und 10.06.2018

Projektbeschreibung

Ein Areal inmitten der Stadt, seit Jahren Projektionsfläche von Politik und Verwaltung als zukünftiger Stadtteil, aber weitgehend unbekannt in der öffentlichen Wahrnehmung – der Frachtenbahnhof in Innsbruck, eine verborgene Perle situiert zwischen Hauptbahnhof und Sill sowie zwischen der ab 2018 neuen Innsbrucker Stadtbibliothek und dem vorwiegend gewerblich genutzten St. Bartlmä. Wenige InnsbruckerInnen kennen das Areal, haben es besucht oder die vorhandenen Qualitäten entdeckt, einige arbeiten dort, wie die fast 500 MitarbeiterInnen der ÖBB und der Speditionsunternehmen, und wenige nutzen das Areal als Freizeitraum oder als Rückzugsort. Dieser unbekannte Raum in der Stadt soll über ein breites Kulturprogramm im Rahmen der österreichweit stattfindenden Architekturtage 2018 ins öffentliche Bewusstsein geholt, Möglichkeiten der Vernetzung mit den angrenzenden Stadtteilen sollen thematisiert und damit das Potenzial dieses Areals sichtbar gemacht werden.

Zentraler Veranstaltungsort soll die denkmalgeschützte Remise sein, die für die zahlreichen Programmpunkte genutzt und als Ausgangsort für Führungen durch das Areal dienen wird. Der Ort soll kulturell durch Vorträge, Ausstellungen, Filmvorführungen, eine Podiumsdiskussion sowie eine Bar, einen Food-Market und ein Konzert umcodiert und damit als zukünftiger Lebensraum erfahrbar gemacht werden.

KooperationspartnerInnen: bilding, BBT SE, columbosnext, Ferrarischule, LAAC Architekten, Leokino, ÖBB, Stadtbücherei, die stadtführerINNen, Stadtplanung Innsbruck.

weitere Informationen auf www.aut.cc

Die literarische Wundertüte

Ein Projekt von Literaturclub Cognac & Biskotten

Thomas Schafferer vor dem Schloss Ambras

Thomas Schafferer vor dem Schloss Ambras© Co&Bi

Projektbeschreibung

„Die Literarische Wundertüte“ ist die Ausgabe Nr. 41 (21. Jahrgang) des Tiroler Literaturmagazins Cognac & Biskotten und soll in der Wunderkammer von Schloss Ambras umgesetzt werden.

Das urbane Innsbrucker Literaturmagazin Cognac & Biskotten, das von Ausgabe zu Ausgabe Thema, Format und Präsentationsort wechselt und sich somit immer neu erfindet, greift nach spektakulären Ausgaben, wie der literarischen Straßenbahn oder dem literarischen Plastiksackerl speziell zum zwanzigsten Geburtstag das Thema „Wunder?“ auf.

Denn es grenzt an ein Wunder, dass Cognac & Biskotten das zwanzigste Jahr seines Bestehens erreicht hat. Nur der unermüdlichen ehrenamtlichen Selbstausbeutung, der kreativen Verwertung von geringen finanziellen Ressourcen und einem immensen Durchhaltevermögen ist es zu verdanken, dass Co & Bi nun sein zwanzigstes Jahr feiern wird können.

Dieser „wunderbare“ Anlass soll mittels Ausgabe Nr. 41 „Die literarische Wundertüte“ an einem „wundersamen“ Ort, nämlich in der Wunderkammer des Schloss Ambras, schrägwitzig zelebriert und wertschätzend gewürdigt werden.

Originelle Texte, die von AutorInnen (aus dem gesamten deutschsprachigen Raum inkl. Fokus auf Innsbruck/Tirol) eingereicht werden können, finden Platz auf der Papiertüte, wie auf den beigelegten Überraschungs-Gimmicks (z. B. Postkarten, Stempel, Süßigkeiten usw.), die von Innsbrucker (Street-Art-)KünstlerInnen gestaltet werden.

Auch die Präsentation wird partizipativ statt egoistisch zahlreiche u. a. Tiroler/Innsbrucker KünstlerInnen, MusikerInnen und vor allem LiteratInnen einbinden und somit ein feierlich-magisches Kunstwerk zum Thema „Wunder?“ für die Teilnahme/Teilhabe zahlreicher Menschen öffnen.

Projektdurchführung

Das Tiroler Literaturmagazin Cognac & Biskotten präsentierte seine Ausgabe Nr. 41 „Die literarische Wunder-Tüte“ zum Thema „Wunder?“ mittels außergewöhnlicher Rund(ver)wunderung und kurzweiligem Musik-Literatur-Happening am Samstag, den 5. Oktober 2019, um 15.00 Uhr durch das Schloss Ambras in Innsbruck.

Wunder? Wer glaubt heutzutage noch an Wunder? Gibt es überhaupt noch Wunder? Was ist eigentlich ein Wunder? Als „Wunder“ werden gemeinhin unerklärliche, eindrucksvolle, außergewöhnliche Ereignisse bezeichnet, die staunen lassen und verblüffen. Wortwörtlich wunderten sich die Menschen bereits in der Antike.

Auch im alten Rom tauchten bereits Wunderdinge als „miraculum“ auf, die bemerkenswerte Überraschungen versprachen. Jedoch erst in der Neuzeit kam die „übernatürliche“ Bedeutung des Begriffs ins Spiel. Im 16. Jahrhundert interessierte man sich für die „Wunder der Natur“, also seltene und einzigartige Dinge, ab dem Barock dann für groteske, skurrile und bizarre Wunderlichkeiten.

All diese Definitionen passen wundervoll zu den experimentierfreudigen (Magazin-)Ideen der Tiroler Literaturzeitschrift Cognac & Biskotten, die in mehr als 20 Jahren von Ausgabe zu Ausgabe ihr Thema, ihr Format und den Präsentationsort der jeweiligen Publikation wechselt. Als „literarische Wunder-Tüte“ enthielt Ausgabe Nr. 41 eine Vielzahl an verwunderlichen Gegenständen, die mit literarischen Wunder-Texten versehen sind.

Dieses Sammelsurium an unterschiedlichen Objekten, die inspirieren und berühren sollen, steht auch symbolisch für die mannigfaltigen Ideen und Aktionen der bisherigen Co&Bi-Historie und dient als Beispiel dafür, wie leichtfüßig Literaturvermittlung passieren kann. Präsentiert wurde diese wunderträchtige Ausgabe an einem außergewöhnlichen Ort in besonderer Weise:

Am Samstag, den 5. Oktober 2019, bewegten sich über 30 KünstlerInnen, AutorInnen und MusikerInnen gemeinsam mit dem Publikum zu den improvisierten Klängen des musikalischen Moderators TubAffinity durch das Schloss Ambras.

Diese Rund(ver)wunderung beinhaltete zahlreiche weitere Kuriositäten sowie den Besuch der Kunst- und Wunderkammer, die das erste Museum der Welt darstellt.

Musikalische Acts:

  • Peter Brugger/Sportfreunde Stiller
  • Daniele Groff (I) – Gewinner Festival di Sanremo Giovani
  • Julia Costa
  • TubAffinity (Moderation)
  • & weitere Gäste …

Literarische und künstlerische Acts: Christian Yeti Beirer, Stefan Breitenfeld, Anja Ellen Dahlke (D), Katja Decher (D), Sylvia Dürr, Julia Ecker, Peter Giacomuzzi, Michaela Grüdl-Keil (D), Heidemarie Haller, Anita Hetzenauer, Brigitte Jaufenthaler, Evelin Juen, Angela Lackner, Michaela Mechura, Janine Messner, Maria Muster, Wolfgang Nöckler, Christine Maria Oberauer, Wolfgang Praßl, ChristiAna Pucher, Susanne Rasser, Maria Schätzer, Thomas Schafferer, Gabriele Schneider, Elke Steiner, Brigitte Stolz (D), Erika Wimmer Mazohl, Frank Wittmer (D) und Dorle Zobl.

Die Gesamtkomposition zum Projekt stammt vom Konzept- und Multimediakünstler Thomas Schafferer.

Gefördert im Rahmen der stadt_potenziale innsbruck 2018 und von: Bundeskanzleramt, Land Tirol und Stadt Innsbruck.

Experimentierflächen als Stadtpotenzial

Ein Projekt von Spielraum für alle (Leonie Schickedanz)

Durchführung: 14.02.–14.08.2018

Projektbeschreibung

Städte und Regionen werden dann zukunftsfähig sein, wenn die BewohnerInnen lernfreudig sind und gesellschaftliche Probleme als eigene Gestaltungsmöglichkeiten wahrnehmen: Das Spielraum-Kollektiv will im Rahmen des Projekts ein Zusammenspiel von Experimentierflächen (FabLab + Kochlokal + Dachgarten + Multifunktionsräume) als Stadtpotenzial bereitstellen, die neben Selbermachmentalität eine offene Haltung gegenüber Neuem beim Einzelnen – immer eingebunden in die Gemeinschaft, kultivieren. Im Mittelpunkt stehen die soziale Verantwortung zeitgenössischer Kulturarbeit und der Wunsch, das Potenzial von Partizipation innerhalb Innsbrucks und Tirols auszuschöpfen.

Zeitgenössische Kulturarbeit als Zukunftspotenzial Der Begriff von Kulturarbeit bedeutet für die Mitglieder des Kollektivs in erster Linie die Suche nach Lösungen für die Probleme und Bedürfnisse unserer Zeit und Gesellschaft. Die eigene Lebenswelt als gestaltbaren Raum zu begreifen und als Möglichkeit, sich produktiv in gesellschaftspolitische Themen einzumischen, soll im Sinne einer Kultur für alle selbstverständlicher werden. Kreative Prozesse und Produkte, die auf unterschiedliche Weise soziale Verantwortung von Gestaltungsprozessen im öffentlichen Raum in den Mittelpunkt stellen und die Rolle der Akteure hinterfragen und neu definieren, werden gefördert.

Kulturarbeit als Intervention und Interaktion Welches Potenzial, das bei der Suche von Lösungen hilft, steckt in uns allen? Was Schiller einst dachte: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Wortes Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“, bestätigt heute der Hirnforscher Gerald Hüther: Im Spiel entfalten Menschen ihre Potenziale, beim Spiel erfahren sie Lebendigkeit, die Fähigkeit zum gemeinsamen Spiel bedeutet Potenzialentfaltung von Städten und Gemeinden!

Hierfür soll es den Spielraum für alle geben: Menschen jeglicher Couleur sollen an einem Ort zusammengeführt und zum Spielen gebracht werden. Dazu stellt der Verein freie und inspirierende Räume zur Verfügung, entreißt die Menschen der Welt des instrumentellen Denkens, zeigt ihnen Erfahrungsmöglichkeiten, die im Alltag verschüttet sind, und stößt somit kreative (Arbeits-)Prozesse an, bei denen alle Beteiligten sich als wirksam erleben!

Über zwei Monate hinweg soll im Rahmen des Projekts „Experimentierflächen als Stadtpotenzial“ an zwei Tagen pro Woche eine offene (Spiel-)Werkstatt entstehen, mit einer räumlichen Infrastruktur und einem Betreuungsteam, das für die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen sorgt sowie Hilfestellung zur fachgerechten Gerätebenutzung und Materialkunde gibt. Hierfür stellt sich pro Stockwerk (FabLab + Küche samt Multifunktionsräumen) eine Fachperson aus dem Spielraum-Team zur Verfügung. Durch diese Rahmenbedingungen können alle NutzerInnen eine breite Gerätekompetenz als Voraussetzung zum Selbermachen erlernen und in einem vorgabenfreien Raum gestalterisch aktiv werden. Zudem werden die Prozesse von einer Studentin der Psychologie begleitet und evaluiert, um die Wirkung zeitgenössischer Bildungs- und Kulturarbeit zu analysieren und für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Ergebnisse werden in einem Projektbericht dokumentiert und auf der Webseite präsentiert.

Im Spielraum für alle geht es uns um eine spielerische Grundhaltung zum Leben, die folgende Qualitäten in kollektiven Arbeits- und Gestaltungsprozessen kultiviert: Ein freies Miteinander, bei dem die Menschen einander nicht instrumentalisieren, bei dem sie nicht geleitet sind von Strategien und Kalkülen, nicht dominiert von der instrumentellen Vernunft, die alles nach ihren Parametern misst: nach Effizienz, Produktivität, Profitabilität, Funktionalität. Es geht um eine Grundhaltung zum Leben, die sich aufs Spiel zu setzen wagt, sich offen hält für neue Horizonte und ungeahnte Perspektiven, die den Mut aufbringt für Ko-Kreativität und ungewöhnliche Lösungen, und das nicht nur dort, wo im engeren Sinne gespielt wird, sondern auch in den vorderhand spielfernen Regionen unserer Lebenswelt. Es geht also – mit anderen Worten – um eine Ausweitung der Spielzone: aus dem Spielzimmer hinaus in den öffentlichen Raum, vom privaten in den urbanen Kontext, vom kindlichen Spiel zur spielerischen Mitgestaltung der eigenen Gesellschaft/Stadt/Umfelds.

weitere Informationen auf www.spielraumfueralle.at

FAR a DAY

Ein Projekt von Kunstverein Sabotage

Projektbeschreibung

FAR a DAY ist die weltweit erste zivile Offline-Oase. FAR a DAY ist ein Ort des manuellen Diskurses. FAR a DAY ist eine unsichtbar erlebbare Raumskulptur.

FAR a DAY ist eine Herausforderung an eine Gesellschaft des gesenkten Hauptes – eine Vergegenwärtigung unserer Umgebung: Urbanität und Naturbezug.

Im Herbst 2018 wird in einem neuen temporären Kunstraum in Innsbruck die weltweit erste Offline Oase mit einer breiten Öffentlichkeit eröffnet werden. Die künstlerische Skulptur FAR a DAY von Robert Jelinek dient als funktionell veranschaulichbares Manifest für dort künftig stattfindenden Diskurs, unseren Umgang mit Kommunikation und Aspekten unseres städtischen Zusammenlebens. Denn, das architektonische Skelett im FAR a DAY schirmt jede elektrische Strahlung von Aussen ab und man ist somit nicht erreichbar. Die künstlerische Skulptur wird nur am Display an Mobiltelefonen, IPads oder Laptops der BesucherInnen sichtbar – und zwar als „Balken ohne Empfang“.

Für Echo

Ein Projekt von Andreas Stecher

Projektbeschreibung

Schlagzeug-Aufnahmen outdoor in und um Innsbruck, basierend auf „natürlichen“ Echos. Andreas Stecher und Katharina Ernst, beide professionelle SchlagzeugerInnen, verlegen urbane Musikpraxis in die Bergwelt und testen bzw. tasten sich anhand des Widerhalls, der von Bergen und Seen zurückgeworfen wird, zu ortsspezifischen Kompositionen für Schlagzeug und Percussion vor – ein Experiment, bei dem Raum als Rhythmus begriffen wird, bei dem sich Rhythmen aufgrund von Entfernungen, Echos und Widerhall entfalten. Innsbruck als Ausgangspunkt des Projekts ist ideal, da die Umgebung bereits bekannt ist und auch ein soziales Netzwerk zur Unterstützung des Projekts beitragen kann. Eine Präsentation des Projekts in Innsbruck ist in unterschiedlicher Form möglich: Falls sich ein stadtnaher „Echoschauplatz“ ergeben sollte, könnte eine Komposition live in situ vorgestellt werden, andernfalls könnte eine listening session oder auch eine installative Präsentation in geeignetem Rahmen in Innsbruck stattfinden (Bäckerei, p.m.k etc.). Überdies sind die Veröffentlichung eines Tonträgers sowie weitere Präsentationen in Deutschland und Österreich geplant.

Herz aus Stein – bettlefield IBK

Ein Projekt von Daniel Jarosch, Stephan Pirker, Kata Hinterlechner

Projektbeschreibung

Im Rahmen des Projekts werden 400 etwa faustgroße Steine von der Frau Hitt geholt, bemalt und mit einem Erkennungszeichen versehen. In Zusammenarbeit mit der Bettellobby Tirol, den Innsbrucker Streetworkern und dem Wohnungslosenheim Pradl versuchen die Projektausführenden übers Jahr in vertrauensvollen Kontakt mit bettelnden Menschen in Innsbruck zu treten. In der Adventzeit mieten sie einen Standplatz am Innsbrucker Christkindlmarkt oder in unmittelbarer Nähe davon und bauen dort eine Hütte auf. Die Hütte dient während der Marktzeit als Infostand für Initiativen zur Armutsbekämpfung (Bettellobby Tirol, Streetwork Verein für Obdachlose …).

Interessierte und engagierte Menschen können sich dort über die Situation von Armut bedrohter Menschen in unserer Stadt informieren. Betroffenen steht der Raum zum Aufwärmen und als Beratungsstelle offen. Sie können sich über ihre rechtliche Situation informieren und es werden Kontakte zu sozialen Einrichtungen und Notschlafstellen hergestellt. Auch eine Vorführung des Films „Betteln. Menschen. Rechte“ von Monika Zanolin (2015) im Umfeld der „Hütte“ sowie eine Diskussionsveranstaltung mit SpezialistInnen zum Thema Armut ist geplant.

Außerdem und vor allem kann man an dem Stand einen bunten Steine gegen eine Spende von 10 € übernehmen. Die SpenderInnen werden informiert, dass sie den Stein gerne einer bettelnden Person in Innsbruck geben können. Der Stein verdoppelt durch diese Handlung gewissermaßen seinen Wert, denn die Bettlerin erhält bei Rückgabe des Steins von uns ein Honorar von 20 € für ihr Mitwirken an der Kunstaktion. Die „verschenkten“ Steine werden von den ProjektbetreiberInnen täglich eingesammelt oder können bei der Hütte abgegeben werden. Im Frühjahr tragen sie mit möglichst vielen Menschen gemeinsam die Steine zurück zur Frau Hitt, wo sie eine Steinskulptur am Herz der versteinerten Riesenkönigin anbringen. Diese Skulptur soll ein Mahnmal gegen drohende Versteinerung sein.

weiteres Projekt der stadt_potenziale von Daniel Jarosch

Forget Forgot Forgotten, 2015

Reclaim your club!

Ein Projekt von Kulturverein Contrapunkt

Projektbeschreibung

Techno als eine bestimmte Form eines kollektiven Lebensstils ist als urbane Musikkultur vor allem im Clubkontext verortet. Der Club dient dabei als Ort der städtischen Kanalisation von elektronischer Musik, wo Menschen Raum für Hedonismus und Eskapismus aus dem Alltag finden. Trotz des nächtlichen Ausstiegs der Menschen aus dem kapitalistischen Zwangsalltag, bleibt der Club als realer Ort Teil der Gesellschaft. Diskriminierungen, wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie werden im Clubkontext produziert und reproduziert. Außerdem wird allzu oft eine Türpolitik betrieben, die nach rassistischen und sexistischen Kriterien funktioniert. Verbale und körperliche Übergriffe sind nur ein kleiner Ausschnitt, die das gegenwärtige Clubleben ausmachen und von Seiten der Betreibenden kaum thematisiert werden. Im Zentrum steht ein finanziell erfolgreicher Abend und nicht das Erlebnis und das Wohlbefinden der Besucher*innen und die Musik der Künstler*innen.

Zusätzlich funktionieren die Bookings der meisten Clubs nach den herkömmlichen gesellschaftlichen Kriterien, wo „Weiße Männer, die der Mainstream produziert, in Vordergrund stehen und ihre Bühne bekommen.“ Patriarchale Clubkultur, spiegelt den hierarchischen Platz der Frauen wider. Künstlerinnen sind eine Ausnahmeerscheinung, hingegen der Platz hinter der Bar der lächelnd servierenden Barfrau klar zugeschrieben. Musikalische und medienkünstlerische Experimente – “off the beaten track” – sucht man wie die viel zitierte Nadel im Heuhaufen.

All die Problematiken der gegenwärtigen Clublandschaft – auch in Innsbruck – produzieren einen Mikrokosmos, den wir mit unserer Veranstaltungsreihe kritisch zu hinterfragen und Alternativen anzudenken versuchen. Vor diesem Hintergrund ist es unserer Meinung nach zentral, dass wir uns über die spezifische Kulturproduktion und ihre Mechanismen in Clubkontext unterhalten. Es geht dabei nicht nur darum, Lösungen für diese Herausforderungen zu finden, sondern auch die gesellschaftlichen Verhältnisse und diskriminierenden Verhaltensweisen innerhalb unserer Freiräume zu benennen, um ihnen im Sinne einer emanzipatorischen Clubkultur entgegenzuwirken. Daher werden wir mit unserem Clubformat „Reclaim Club Culture“ den Club als Raum, unsere Rolle als Veranstalter*innen in diesem Projekt reflektieren, um uns politisch zu positionieren.

02.11.2018, p.m.k: erste Veranstaltung von „reclaim your club“

Am 2. November 2018 startet das Kulturkollektiv Contrapunkt das Projekt „reclaim your club“. Der Club soll dabei als Raum für politische Auseinandersetzung und kritische Positionen gewonnen werden. Dafür sind zwei Abende in Innsbruck geplant, die temporär zu einem kritischen Clubraum werden. Die Umsetzung emanzipatorischer Praktiken und Ansprüche erfordert neben Reflexionsfähigkeit und Selbstkritik, auch eine theoretische Auseinandersetzung, mit der eigenen Kulturproduktion. Daher wird jede Veranstaltung unter einem inhaltlichen Schwerpunkt stehen. 

:::reclaim your club - club against reality – space for political club culture:::

Die erste Veranstaltung findet in der p.m.k. in Innsbruck statt. Für diesen Abend wurden die Künstler*innen SØS Gunver Ryberg, nita.(Anita Brunnauer), Whyami und Therese Terror eingeladen. Letztere ist Teil des Wiener Kollektivs femdex. Therese Terror ist sowohl als DJ als auch als Diskutantin im Talk zu Gast. Sie wird von ihrer Arbeit bei femdex und ihren Utopia 3000 Veranstaltungen berichten.  Rahmenbedingungen emanzipatorischer Clubkultur und Möglichkeiten politischer Clubarbeit werden diskutiert.  Siehe auch: www.contrapunkt.net

21:00: Talk (Free) mit Therese Terror (Menophilias/femdex/Hyperreality) über Perspektiven und Grenzen emanzipatorischer Clubkultur femdex – A female list lautet der Name der Wiener Initiative. Sie haben sich zur Aufgabe gemacht weibliche und nicht binäre Künstler*innen innerhalb der zeitgenössischen Clubkultur und der elektronischen Musik zu fördern. Seit 2016 veranstalten sie ihre Utopia 3000 Serie in Wien. Therese Terror, selbst DJ, berichtet von der Arbeit und den Erfahrungen bei femdex. Außerdem wird die  Frage nach politischer Clubarbeit diskutiert: Welche Bedingungen braucht es, um eine emanzipatorische Clubkultur zu entwickeln?

23:00 (€ 10,–) „club against reality“ mit folgenden Künstler*innen

THERESE TERROR (MENOPHILIAS / FEMDEX/HYPERREALITY) Therese Terror ist DJ, Veranstalterin und Geschäftsmann. Konkret ist sie bei femdex aktiv, co-organisiert Utopia 3000 und ist fu?r das Zur Gönnerin Line-Up verantwortlich. Sie kuratierte das Line-up des Electric Spring Festivals 2018. Während Therese Terror in der Nacht mit Auflegen beschäftigt ist, ku?mmert sie sich untertags um das Rrriot Festival, das feministischen Diskurs in den Mittelpunkt stellt, sowie unzählige andere Projekte, die irgendwo zwischen Erwerbsarbeit und Ehrenamt angesiedelt sind. Ihre Sets bewegen sich vor allem zwischen House, Techno, Acid, Electro und Pop. Genres sind super, Therese Terror bewegt sich jedoch relativ frei von Labels zwischen unterschiedlichen Bereichen elektronischer Musik, scheut weder Mainstream noch Nische und will vor allem eines: das Publikum schwitzen sehen. www.soundcloud.com/thereseterror

http://facebook.com/thereseterror0/

http://instagram.com/thereseterror/

https://www.residentadvisor.net/dj/thereseterrorTh

GUNVER RYBERG LIVE (KOPENHAGEN) The Danish artist and composer SØS Gunver Ryberg performs with an endless energy that challenges your state of consciousness: Wielding an arsenal of vigorous industrial rhythms, raw techno and expressive sound art. Her live sets are a terrifying sonic barrage of frenetic drum machines, murky drones, and walls of chaotic overdrive that aim to induce a transformative experience. SØS Gunver Ryberg’s work embodies her rich production history. Stemming from performance art, her “site specific” performances, whether in the form of a sound installation, computer game soundtrack, audio walk, live club set or even debut release “AFTRYK” on Contort Records, all explore the potential of acoustic space. Raw and industrial, wild and sensitive, SØS Gunver Ryberg’s music – comprising two albums and a split EP with Aisha Devi, Rrose and Paula Temple since 2014 – is closer to sound art than to pure techno. A barrage of ferocious sounds, an avalanche of epic rhythms, as merciless as a winter in Copenhagen: welcome to the modular world of SØS Gunver Ryberg. Somewhere along the intersection between electronic music and sound art, SØS's characteristic style is recognised for it's insistent rhythms, combined with a meticulous exploration of textures and timbres, raw sounds are framed by symphonic forms to create a unique expressivity.  www.sosgunverryberg.com/

nita. (VISUAL ARTIST/sound:frame av) Anita Brunnauer alias nita. lebt und arbeitet in Wien als selbstständige Grafikdesignerin. Anfang 2014 folgte die Gründung von nita. studio für visuelle gestaltung. nita. ist mitglied des sound:frame AV Labels sowie seit Beginn der Stille Duzz Down San Records Graphic Ghost. Der visuelle Stil lässt sich als konstanter Wandel zwischen Tagtraum und Nachtwache, Oberfläche und Tiefgang beschreiben. Ein visueller Seiltanz zwischen Kitsch und Melancholie. Entführung in einen surrealen Bilderwald, dort wo Tiere mutieren & vergessene ahnen auf Blätter gebettet werden. nita. wird an diesem Abend für die visuelle Gestaltung in der p.m.k. sorgen. www.studionita.at

www.soundframe.at

WHYAMI (brooke, ibk/vie) Whyami wird ihre Interpretation von Techno demonstrieren: „Techno. obey destroy devour. ebm/acid/electro/industrial. in postfaktischen zeiten eh egal. just because we’re all doomed doesn’t mean we can’t have a good time. just rave.“

Bei den Veranstaltungen des Kulturkollektivs Contrapunkt haben aggressives Verhalten und Diskriminierungen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie keinen Platz! „Respecting each other is the key!“

Vielen Dank an das Reclaim Club Culture-Netzwerk und seine Fibel: https://menschmeier.berlin/fibel.html

17.05.2019, Junge Talstation: Veranstaltung von „reclaim your club“

Am 17. Mai 2019 setzt das Kulturkollektiv Contrapunkt das Projekt reclaim your club fort. Der Club soll dabei als Raum für politische Auseinandersetzung und kritische Positionen gewonnen werden. Dafür sind zwei Abende in Innsbruck geplant, die temporär zu einem kritischen Clubraum werden. Die Umsetzung emanzipatorischer Praktiken und Ansprüche erfordert neben Reflexionsfähigkeit und Selbstkritik auch eine theoretische Auseinandersetzung mit der eigenen Kulturproduktion. Daher steht jede Veranstaltung unter einem inhaltlichen Schwerpunkt.

Bei den Veranstaltungen des Kulturkollektivs Contrapunkt haben aggressives Verhalten und Diskriminierungen wie Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Homo- und Transphobie keinen Platz! „Respecting each other is the key!“

Vielen Dank an das Reclaim Club Culture-Netzwerk und seine Fibel: https://menschmeier.berlin/fibel.html

Vulcania (eingereicht als vulkano)

Ein Projekt von Nicole Weniger

Projektbeschreibung bei der Einreichung

Um den Patscherkofel, den sogenannten Innsbrucker Hausberg, drehen sich einige Mythen. Hartnäckig hält sich das Gerücht, beim Patscherkofel handle es sich um einen erloschenen Vulkan. Wie fest eine wissenschaftlich unbegründete Vorstellung in den Köpfen sitzen kann, wenn sie oft genug erzählt wird, verdeutlicht die Tatsache, dass bis vor ein paar Jahrzehnten der vulkanische Ursprung sogar in manchen Schulen gelehrt wurde.

Ausgehend von diesem Mythos initiiert Nicole Weniger ein partizipatives Projekt im öffentlichen und institutionellen Raum. In dem Projekt wird der Frage nach einer sogenannten „Uridentität“ der InnsbruckerInnen auf den Grund gegangen bzw. wird nach ihr im Inneren des Patscherkofels gesucht. Eine Transformation findet statt. Eine neue Identität kann entstehen. Absurdität und Fiktion spielen die tragende Rolle und manövrieren uns in eine Welt zwischen heimlich und unheimlich.

Der Bezug zwischen Mensch und Umfeld, bzw. zwischen Stadt und Landschaft wird untersucht und medial in Form einer Performance und eines Kurzfilms dargestellt. Wie sehr identifizieren wir uns mit unserer umgebenden Landschaft? Welche Mythen spinnen sich um diese? Wie kann künstlerisch darauf reagiert und Mythen neu geformt werden?

Projektdurchführung

Ausgehend von dem Mythos, bei Innsbrucks Hausberg, dem Patscherkofel, handle es sich um einen erloschenen Vulkan, initiiert Nicole Weniger das performative Forschungsprojekt VULCANIA. Wesen, die aus dem vermutlichen Vulkan stammen und sich seit letztem Jahr an dessen Oberfläche und Umgebung befinden, sind die HauptakteurInnen. Diese werfen die Frage auf, welche Herkunft, Tätigkeit etc. entscheidend ist bzw. vorgibt dies zu sein, um sich als „urtypisch“, „heimatlich“, im Sinne von dazugehörig und gegenteilig zum „zuagroast“ (zugezogen), bezeichnen zu können. In dem Projekt wird der Frage nach kollektiver Identität und Zugehörigkeit der BewohnerInnen des alpinen Raumes und auch darüber hinaus, auf den Grund gegangen. Ein Perspektivenwechsel kann stattfinden und die Frage nach der eigenen Zugehörigkeit drängt sich auf und lässt Raum, um altbewährtes mit fremd neuartigen zu vermengen. Was kann aus dieser Transformation entstehen? Absurdität und Fiktion spielen die tragende Rolle und persiflieren die Thematik. Der Wahrheitsgehalt von Fotografien und deren Macht zur Meinungsbildung und kollektiver Identitätsstiftung, ist ein wichtiger Bestandteil der Auseinandersetzung mit diesem Thema. Der Bezug zwischen Mensch und Umfeld, bzw. zwischen Stadt und Landschaft wird in Form von filmischen und fotografischen Inszenierungen untersucht. Wie sehr identifizieren wir uns mit unserer umgebenden Stadt- und Naturlandschaft? Welche Mythen spinnen sich um diese? Wie kann künstlerisch darauf reagiert und ein Mythos neu geformt werden??

Weitere Informationen zum Projekt auf www.nicoleweniger.com

Warten ist ungleich Warten

Ein Projekt von Carolin Vonbank und Emad Husso

Projektbeschreibung

Warten ist ungleich Warten – ist eine Kunstinstallation, die durch einen Kurzfilm auf den aktiven Prozess des Wartens von Menschen im Asylverfahren verweisen will. Warten ist für jeden und jede von uns ein vertrauter Zustand, den wir alle in der einen oder anderen Form schon einmal erlebt haben. Asylansuchende warten jedoch teilweise über Jahre auf ein Interview, das über den Weiterverlauf ihres Lebens entscheidet. Welchen Effekt dieser Abschnitt im Leben eines Menschen haben kann, ist vielen Außen- und auch Innenstehenden dabei nicht bewusst. Die Installation will die Auswirkungen aufzeigen, die dieser Prozess des Wartens mit sich bringen kann. Dazu soll der Film an einem Ort des Wartens, des Abfahrens und des Ankommens gezeigt werden – dem Hauptbahnhof in Innsbruck. Durch die Platzierung der Installation in einem öffentlichen Raum der Begegnung soll die Thematik für ein breiteres Publikum sichtbar gemacht werden.

Zuletzt aktualisiert am 28.02.2023