Integrationsstelle

Ein Ziel der Integrationsstelle ist, Themen der Vielfalt bei Stadtentwicklungs­prozessen miteinzubringen. Zudem initiiert und organisiert die Stelle Angebote & Projekte.

Eine vielfältige Stadt zu sein bedeutet, möglichst optimale Rahmenbedingen für alle BewohnerInnen zu schaffen. Unterschiedliche Bedürfnisse aufgrund von Alter, Geschlecht, Bildungsniveau, Einkommen, Herkunft und Lebensstil sowie Ansprüche und Wünsche von BewohnerInnen wird von einer guten Stadtplanung von Anfang berücksichtigt. Deshalb ist die Integrationsstelle im Referat Strategie und Integration angesiedelt. 

Welche Aufgabengebiete hat die Integrationsstelle?

  • Einbringen von sozialen Themen in Stadtplanung und Stadtentwicklung
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Initiieren und durchführen von Projekten
  • Vernetzen nach innen und außen

Welche Angebote & Projekte gibt es?

Angebote für Eltern & Kinder

SOS Kinderwelt mobil

Die niederschwellige, aufsuchende Familienassistenz bietet Unterstützung für benachteiligte Familien mit Migrationshintergrund und jene, die sozial isoliert oder nicht ausreichend an Regelsysteme angebunden sind. Das Angebot ist eine Ergänzung der aufsuchenden Familienarbeit für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung. Ziel ist, insbesondere Kinder und Frauen direkt zu unterstützen und eine Brücke zu den vielen bestehenden Angeboten zu bauen.

Deutsch-Sprachkurse mit Kinderbetreuung

Der Bedarf an Deutsch-Sprachkursen, die während der Kurszeiten auch eine Kinderbetreuung anbieten, ist groß. Um diesem Bedarf entgegenzukommen, bietet die Stadt Innsbruck in Kooperation mit dem Berufsförderungsinstitut (BFI) Tirol und den Kinderfreunden Tirol bei kostenpflichtigen Deutschkurse eine kostenlose Betreuungsmöglichkeit für Kinder im Alter zwischen einem und vier Jahren an. Finanziert wird das Angebot von Land Tirol und der Stadt Innsbruck.

Angebote für AsylwerberInnen und Asylberechtigte

Berufsmesse chancen:reich Innsbruck

Die Stadt Innsbruch organisiert in Kooperation mit AMS, WK und itworks jährlich die Berufsmesse chancen:reich innsbruck im Rathaus. Ziel ist, Menschen mit positivem Asylbescheid an Tiroler Unternehmen zu vermitteln und in den Arbeitsprozess einzugliedern.

Deutsch im Sommer: Kurse für Kinder

Bei „Deutsch im Sommer“ erhalten Kinder Deutschkurse, die im vergangenen Jahr einen städtischen Kindergarten besucht haben und bei denen Förderbedarf in Deutsch besteht. Das Angebot der Stadt Innsbruck und dem Jugendrotkreuz findet während der Sommerferien statt. Ziel ist, eine spielerische und altersgerechte Vorbereitung auf den Schuleinstieg. Nähere Informationen erhalten Sie im Kindergarten, den Ihr Kind besucht.

Angebote für Ehrenamtliche im Fluchtbereich

Viele Freiwillige unterstützen Menschen mit Fluchtgeschichte. Sie helfen ihnen, in Österreich gut anzukommen und sich zurechtzufinden. Neben Sprachbarrieren können bei der Begleitung Fragen zu Arbeitsmarkt, Bildungs- und Sozialsystem, Gesundheit oder Wohnen aufkommen. Viele dieser Fragen sind vielleicht auf Anhieb nicht leicht zu beantworten. Die Integrationsstelle organisiert daher in regelmäßigen Abständen Informationsabende und Angebote für Ehrenamtliche im Fluchtbereich.

Feste, Diskussionen, Events & Preise

Veranstaltungsreihe füreinander.einstehen

Vor 75 Jahren haben die Vereinten Nationen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte unterzeichnet. Diese Erklärung legt universell anerkannte Standards für die Behandlung von Menschen durch Regierungen und Gesellschaften fest. Anlässlich des 75ig jährigen Jubiläums laden Stadt Innsbruck, Initiative Minderheiten, Plattform Asyl und Haus der Begegnung von Mai bis Dezember 2023 zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen zum Thema Menschenrechte. Denn auch in Österreich ist die Einhaltung der Menschenrechte nicht selbstverständlich.

Nähere Infos finden Sie hier:

Integrationsenquete

Die Integrationsenquete bietet Raum für Diskussion mit ExpertInnen aus Wissenschaft und Praxis und gibt Impulse für konkretes Tun. Land Tirol, Stadt Innsbruck, Haus der Begegnung und Tiroler Integrationsforum laden jährlich ExpertInnen ein. Im Rahmen von Vorträgen und Podiums­diskussionen findet eine intensive Auseinandersetzung über Themen von Diversität und Vielfalt statt. Ziel ist sowohl Handlungsbedarf aufzuzeigen als auch den Austausch und die Information zwischen den verschiedensten Gruppen zu stärken.

Die 13. Integrationsenquete fand am Donnerstag, den 19. Oktober 2023 statt. Nähere Informationen zur Veranstaltung sowie zur Anmeldung finden Sie im Programm: 

„Fest der Vielfalt“ – jedes Frühjahr wird gefeiert

Im Frühsommer findet das „Fest der Vielfalt“ im Tiroler Volkskunstmuseum statt. BesucherInnen freuen sich jedes Jahr aufs Neue über das vielfältige Musik- und Kulturprogramm sowie Kulinarisches aus aller Welt. Mit dem Fest feiert die Stadt Innsbruck alljährlich das Miteinander in aller Unterschiedlichkeit.

Sobald der Termin für das nächste Fest der Vielfalt feststeht, finden Sie hier mehr Infos:

Preis der Vielfalt

Seit 2008 vergibt die Stadt Innsbruck den „Preis der Vielfalt – Zusammenleben fördern" (früher „Preis der Kulturen"). Ausgezeichnet werden Personen und Institutionen, die sich im alltäglichen Leben um Integration von Zugewanderten in der Stadt besonders verdient gemacht haben. Die Auszeichnung ist mit 4.000 Euro dotiert, über die Vergabe entscheidet eine Jury.

Stadtspaziergänge zur Migrationsgeschichte

In Kooperation mit dem Zentrum für MigrantInnen (ZeMit) bietet die Stadt Innsbruck Stadtspaziergänge auf den Spuren der Migration an. Zielgruppe sind sowohl interessierte BürgerInnen, als auch Schulklassen sowie „neue“ InnsbruckerInnen. Die Rundgänge führen an folgende Orte:

  • Rund um den Sillpark (Textilfabrik "Herrburger und Rhomberg")
  • Durch St. Nikolaus (Auf den Spuren der damaligen "GastarbeiterInnen")
  • Die Pradler Südtiroler Siedlungen (Architekturgeschichte einst und heute)
  • Rund um den Bahnhof (Geschichte der Gastarbeitermigration)
  • Bildungswege (Einblick in das Bildungssystem und die Integrationsmaßnahmen für den Nachwuchs der ArbeitsmigrantInnen in den 70er und 80er Jahren)

Multireligiöse Spaziergänge

Eine Gruppe von Studierenden der Europäischen Ethnologie an der Universität Innsbruck hat sich unter der Leitung von Prof. Timo Heimerdinger (Universität Innsbruck) und Mag.a Magdalena Modler-El Abdaoui (Haus der Begegnung der Diözese Innsbruck) mit mehr oder weniger bekannten Orten religiösen Lebens und Ausdrucks in Innsbruck befasst. Entstanden sind aus diesem Projekt verschiedene Routen für Stadtspaziergänge. Die technische Umsetzung übernahm die Stadt Innsbruck.

Stadtplan Innsbruck postkolonial

Innsbruck verstrickt in globale koloniale Verhältnisse? Ein digitaler Stadtplan zeigt es: die Tiroler Landeshauptstadt ist nicht nur ein Zentrum der Alpenregion, sondern schon seit Jahrhunderten Teil einer vernetzten Welt. Erarbeitet wurde der Stadtplan von Studierenden der Geschichte und der Europäischen Ethnologie der Universität Innsbruck, technisch umgesetzt von der Stadt Innsbruck.

Insgesamt 29 im Stadtraum verortete Stationen laden zum Erkunden von bisher meist unbekannten Spuren, Orten und Geschichten ein – und damit auch zum Nachdenken über Ungleichheiten, Rassismus und Widerstand. Die Stationen bzw. die jeweiligen Texte befassen sich etwa mit Kolonialwarenhandel, mit Kapuzinermissionaren in der Welt oder mit einer Solidaritätsbewegung, die gegen die Apartheid in Südafrika auftrat. Der virtuelle Stadtplan macht zum einen die Arbeit der Studierenen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich, zum anderen zeigen die Stationen, wie eng verflochten mit der Welt unsere Stadt war und ist.

Solo für Viele – ein Hörerlebnis durch Innsbruck

Mit dem Audioguide „Solo für Viele – ein Hörerlebnis durch Innsbruck“ lädt die Stadt Innsbruck ein, die Innenstadt mit einem Kopfhörer und der Stimme eines Erzählers anders zu entdecken. Zu den Klängen einer meisterhaften Geige geht es vorbei an Sehenswürdigkeiten und entlang des sozial erzeugten Alltagslebens. Beim Flanieren durch das Stadtleben lässt sich entdecken, wie Menschen Anonymität herstellen und routiniert mit Fremdheit umgehen. Ein Projekt der Stadt in Kooperation mit der Universität Innsbruck.

Kontakt für den Verleih der Audioguides: Universität Innsbruck, Univ.-Prof. Dr. Marc Hill, E-Mail: marc.hill@uibk.ac.at

Videodolmetschen

Videodolmetschen ist ein Service der Stadt Innsbruck und bietet Unterstützung bei sprachlichen Barrieren. Der für BürgerInnen kostenlose Service kann innerhalb von max. zwei Minuten abgerufen werden. Zugriff haben MitarbeiterInnen im Sozialamt, Standesamt, Wohnungsservice, Gesundheitsamt und Kinder- und Jugendbetreuung.

Dolmetsch-Angebot 

Hier finden Sie DolmetscherInnen, die erfolgreich den Universitätskurs "Community Interpreting ‐ Professionalisierung für LaiendolmetscherInnen im sozialen, medizinischen, psychotherapeutischen und kommunalen Bereich" abgeschlossen haben.