Privat oder Stadt?

Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und der Personennahverkehr in Innsbruck 1941–1950

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2016 feierten die Innsbrucker Verkehrsbetriebe (IVB) ihr 75-jähriges Bestehen, das den Anstoß gab, die Geschichte ihrer Entstehung zu untersuchen. Sabine Pitscheider beleuchtet im vorliegenden Band die Umstände der Gründung im Jahre 1941 sowie deren Vorgeschichte und gerichtliches Nachspiel. Im Mittelpunkt der Ereignisse stand stets die Frage, wer den Bedarf an öffentlichem Personennahverkehr decken soll: gewinnorientierte Unternehmer oder die öffentliche Hand?

Vor der Gründung der IVB waren es in Innsbruck zunächst private Verkehrsgesellschaften, die jedoch aufgrund der Weltwirtschaftskrise in den 1930er-Jahren zunehmend wirtschaftliche Probleme hatten. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an Hitlerdeutschland begann die Stadt Innsbruck ab 1939 damit, die Privatunternehmen sukzessive aufzukaufen. 1941 wurden diese, nunmehr in öffentlicher Hand, als Innsbrucker Verkehrsbetriebe zusammengefasst. Führende Positionen besetzten die neuen NS-Machthaber mit treuen Gefolgsleuten.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs war die Geschichte der IVB zunächst geprägt von Rückstellungsprozessen gegen die ehemaligen Privatunternehmer, die ihre angeblich nur auf Druck des Regimes hin veräußerten Unternehmensanteile zurückforderten. Erst die gewonnenen Prozesse, der Wirtschaftsaufschwung und die Konstanz in der Führung durch die öffentliche Hand verschafften dem städtischen Verkehrsdienstleister die Ruhe und Stabilität, die er für eine stetige Entwicklung brauchte.
AutorenSabine Pitscheider 
ReiheNeue Folge
Band64
Seitenzahl136
Erscheinungsjahr2019
ISBN978-3-7030-1071-2 
VerlagUVW