Audiokanal „Stadtstimmen“

Kultur ist hörbar! Mit dem Audiokanal „Stadtstimmen“ können Sie die Podcasts „Archivwürdig“ und „S’Vorwort“ unterwegs oder zuhause hören.

Archivwürdig

In der Podcast-Sendung des Innsbrucker Stadtarchivs spricht Tobias Rettenbacher, Mitarbeiter des Stadtarchivs Innsbruck, mit Gästen über verschiedene, stadtgeschichtliche Themen.

2. Staffel:

Die zweite Staffel steht ganz im Zeichen von gelebter Geschichte. In den Interviews erzählen Innsbrucker ZeitzeugInnen von ihren Erinnerungen an Kindheit, Schulzeit, Freizeitaktivitäten und vieles mehr. Die zweite Staffel beinhaltet sechs Folgen, die in einem 14-tägigen Rhythmus veröffentlich werden.

1. Staffel:

In der ersten Staffel werden neben dem eigenen Archiv auch andere Archive im Stadtgebiet, wie etwa das Tiroler Landesarchiv oder das Subkulturarchiv thematisiert. Die erste Staffel beinhaltet sechs Folgen, die in einem 14-tägigen Rhythmus veröffentlich werden.

S'Vorwort

Stadtbibliothek meets Pop.Kultur.Literatur – im Podcast der Stadtbibliothek reden die Bibliothekarinnen Christina und Pia miteinander und mit Gästen über all das, was Literatur sein kann: von Mainstream bis Nische, über Bücher und Filme bis Comics und Gaming.

Wöchentliche Folgen

In den wöchentlich erscheinenden Folgen sprechen die Stadtbibliothekarinnen Christina und Pia über ein Thema aus der Popkultur, und warum sie dieses mögen oder eben nicht...

Transkription

[00:00:00]  Vorsicht, der Genuss dieses Podcasts kann zu vermehrten Bibliotheksbesuchen führen.

[00:00:06]  Ja hallo und herzlich willkommen zum Vorwort, dem Podcast der Stadtbibliothek Innsbruck.

[00:00:26]  Mein Name ist Christina.

[00:00:28]  Und ich bin die Pia.

[00:00:30]  Und heute reden wir darüber, warum mögen wir Booktok eigentlich nicht.

[00:00:36]  Bevor wir aber in dieses vielleicht kontroverse Thema starten,

[00:00:40]  haben wir heute die große Ehre bekannt zu geben, das Buch für Innsbruck liest.

[00:00:47]  Seit 16.04. wissen es die Innsbrucker, was wir lesen.

[00:00:52]  Und Pia, was lesen wir denn in diesem Jahr bei Innsbruck liest?

[00:00:55]  Worauf dürfen sich die Innsbruckerinnen und Innsbrucker freuen?

[00:00:58]  22 Bahnen heißt das Buch.

[00:01:00]  Von der Caroline Wahl, die übrigens, wenn Innsbruck liest, den Podcast übernimmt,

[00:01:06]  ab nächster Woche auch in einer der Folgen zu Gast sein wird.

[00:01:10]  Mit Boris ein Interview führen wird.

[00:01:12]  Also da freuen wir uns extrem drauf.

[00:01:14]  Es ist das 20. Jubiläum der Aktion vom 30.04. bis 10.05.

[00:01:20]  gibt es ganz viele Veranstaltungen, Signierstunden, die Caroline Wahl wird dabei sein.

[00:01:25]  Wir freuen uns darauf sehr. Es werden 10.000 Bücher verteilt.

[00:01:29]  Und wie gesagt, ab nächster Woche sind wir erst einmal weg vom Fenster

[00:01:34]  und dürfen uns auch freuen, was Lisi, Boris und so mancher Gast und manch eine Gäste mitbringen.

[00:01:41]  10.000 gratis Bücher und kostenlose Veranstaltungen vom 30. April bis zum 10. Mai.

[00:01:48]  Innsbruck liest zum 20. Mal.

[00:01:51]  Hot Take.

[00:01:56]  Booktok ist nicht überbewertet, hat aber extrem viele Nachteile, warum ich es nicht so gerne mag.

[00:02:03]  Verstehe. Bist du schon mal auf Tiktok gewesen?

[00:02:08]  Also sollten wir vielleicht einmal erklären, was Booktok genau ist.

[00:02:11]  Genau.

[00:02:12]  Also es gibt ja Tiktok, das ist eine Social Media Plattform.

[00:02:15]  Und Booktok ist im Grunde ein Bereich auf dieser Plattform, wo sich Leute über Bücher austauschen.

[00:02:21]  Geboren aus dem Hashtag Booktok, zusammengesetzt von was auch immer gerade der Trend ist und Tok.

[00:02:29]  Und das ist so groß geworden, würde ich sagen, seit der Pandemie.

[00:02:34]  Seit 2020, seit die Leute, das kommt ja wieder aus dem amerikanischen Raum so ein bisschen,

[00:02:39]  da wurde das dann groß, plötzlich auch sehr relevant für die verschiedenen Buchmärkte

[00:02:44]  und zwar nicht nur in Amerika, nicht nur in Großbritannien, sondern das ist auch bis zu uns rüber geschwappt

[00:02:51]  und hat auch einen Einfluss bei uns.

[00:02:53]  Man sieht es auch auf dem Buchcover auf den Deutschen.

[00:02:58]  Oft steht es jetzt darauf, die Tiktok-Sensation, manchmal als Kleber, aber manchmal auch direkt auf der Annotation oben,

[00:03:04]  auf der Inhaltsangabe.

[00:03:06]  Da steht es echt extra dann dabei, dass es auf Tiktok bekannt geworden ist.

[00:03:10]  Ich habe jetzt gerade eines katalogisiert. Katalogisieren für alle, die nicht zufällig Bibliothekarinnen oder Bibliothekaren sind,

[00:03:16]  ist einfach, wenn wir Bücher bestellt haben und die müssen ja dann irgendwie in unser System rein,

[00:03:20]  damit man es auch schön findet, wenn man zum Beispiel die Suche verwendet in unserem Online-Katalog.

[00:03:26]  Damit man das sieht, muss das Buch eingearbeitet werden.

[00:03:30]  Auch da ist es gerade eben draufgestanden.

[00:03:33]  Wir bestellen ja Bücher inzwischen auch tatsächlich.

[00:03:36]  Zuerst bevor es bei uns angekommen ist, habe ich auf jeden Fall gemerkt,

[00:03:40]  dass es im Buchhandel war es relativ schnell ein Thema, ich meine, klar ist Verkauf.

[00:03:46]  Da ist es inzwischen üblich, dass du mindestens einen Tisch hast, wo du entweder die nächste Tiktok-Sensation

[00:03:53]  oder Booktok-Sensation oder halt die ganzen verschiedenen Bücher von Booktok aufgestellt hast, oder?

[00:04:00]  Ist dir das auch schon aufgefallen?

[00:04:02]  Ja, das ist jetzt immer mehr geworden.

[00:04:05]  Und eben inzwischen auch zu uns übergeschwappt.

[00:04:08]  Wir haben schon auch Bücher, die genau in diese Richtung gehen.

[00:04:11]  Also die Colleen Hoover, zum Beispiel ist das Paradebeispiel davon, das ist eine Autorin,

[00:04:16]  die sowohl im Jugendbuchbereich, aber auch im Erwachsenenbereich, sehr gut ankommt,

[00:04:20]  die eben oft Liebesromane schreibt und die kommen sehr, sehr gut auf Tiktok und auf Booktok an.

[00:04:28]  Ich habe es jetzt einmal ausprobiert.

[00:04:30]  Ich habe es jetzt einmal runtergeladen, weil ich mir gedacht habe, ich wollte jetzt nicht sagen, ich finde das so einen Blödsinn,

[00:04:35]  wenn ich keine Ahnung davon habe im Grunde oder?

[00:04:38]  Jetzt bin ich richtig gespannt, kurze Vorgeschichte.

[00:04:40]  Wir reden schon seit einiger Zeit darüber, dass wir dieses Booktok, dieses sogenannte, also wir reden schon seit einiger Zeit darüber,

[00:04:51]  das wir darüber eine Folge machen wollen.

[00:04:53]  Wir finden das beide sehr, sehr interessant.

[00:04:55]  Wir sind aber beide sehr Social-Media-scheu und waren beide noch nie auf Tiktok.

[00:05:00]  Ich zum Beispiel weigere mich, diese App runterzuladen aus verschiedensten Gründen.

[00:05:04]  Das hat für mich mit Datenschutz zu tun, es hat für mich damit zu tun, dass der Algorithmus zu gut ist.

[00:05:08]  Und über diese ganzen Themen werden wir jetzt ja gleich noch reden.

[00:05:12]  Und jetzt höre ich zum ersten Mal, also du hast dir das jetzt runtergelacht.

[00:05:17]  Wann hast du dir das runtergeladen?

[00:05:18]  Am Montag.

[00:05:19]  Am Montag.

[00:05:20]  Also jetzt ungefähr eine Woche halt.

[00:05:23]  Und ich wollte es eben extra für diese Folge, weil ich mir dachte, ich will jetzt nicht über was schimpfen,

[00:05:27]  wo ich dann gar keinen Plan davon habe oder wo ich nicht weiß, wie es wirklich dann tatsächlich ausschaut.

[00:05:31]  Und ich werde es aber jetzt wieder löschen.

[00:05:35]  Es ist mit meine Welt, muss ich sagen.

[00:05:38]  Ich habe es runtergeladen und es ist extrem spannend gewesen,

[00:05:41]  weil das erste, was mir aufgefallen ist, dass ich sofort in einer Kategorie eingeteilt worden bin als Nutzerin.

[00:05:50]  Weil das erste Video des ich bekommen habe, wo ich dann nach Booktok gesucht habe,

[00:05:54]  war Bücherempfehlungen für Frauen in ihren 20ern.

[00:05:57]  Und das war dann so, okay, sie wissen irgendwie genau.

[00:06:00]  Also ich bin 30, aber trotzdem werde ich sofort in eine Kategorie eingeteilt

[00:06:06]  und kriege dann dementsprechende Empfehlungen.

[00:06:09]  Und das nächste war dann Booktok Bücher, die dem Hype gerecht werden.

[00:06:13]  Das waren dann lauter Liebesromane.

[00:06:15]  Und es war auch spannend, dass die dann natürlich sofort,

[00:06:18]  man kann es natürlich auch sein, dass Leute, die nach Booktok suchen generell weiblich sind,

[00:06:24]  es natürlich auch.

[00:06:25]  Das ist glaube ich, da gibt es, also das ist, ich kann jetzt keine Studien zitieren.

[00:06:30]  Ich beschäftige mich mit dem Thema eher so auf einer Meta-Ebene,

[00:06:34]  indem ich mir nämlich auf YouTube Videos über Analysen von Booktok Büchern mir anschaue.

[00:06:40]  Von tatsächlichen Booktok-Userinnen und meistens Userinnen.

[00:06:44]  Und ich glaube schon, dass es ist ja auch ...

[00:06:47]  Dass es sehr weiblich dominiert ist.

[00:06:48]  Ja, es merken wir auch bei, also in der Belletristik ist es auf jeden Fall so,

[00:06:51]  dass mehr Frauen belletristische Romane lesen.

[00:06:55]  Und ich würde dann davon ausgehen, dass sich das auf jeden Fall übersetzt.

[00:06:58]  Auch die ganzen Influencerinnen, die sind ja zu 80 Prozent.

[00:07:03]  Frauen.

[00:07:04]  Also, das ist mir auch aufgefallen.

[00:07:07]  Aber meinst du nicht, dass eine Woche zu wenig ist?

[00:07:09]  Ja, natürlich.

[00:07:11]  Weil dieser Algorithmus soll ja so teuflisch gut sein und soll ja je mehr du interagierst

[00:07:15]  und je mehr du machst, desto genauer kennt er dich.

[00:07:19]  Und ich glaube, eine Woche ist noch nicht lang genug.

[00:07:21]  Ja, das ist sicher so, aber eben, ich wollte es einfach mal testen,

[00:07:23]  und ich habe das schon fasziniert gefunden.

[00:07:25]  Das ist das erste, was ich kriege, ist Bücher für Frauen in ihren 20ern.

[00:07:29]  Und es waren aber auch keine schlechten Empfehlungen.

[00:07:31]  Du bist eine Zielgruppe.

[00:07:33]  Ja, ich bin eine Zielgruppe.

[00:07:35]  Es sind noch Bücher, die wir in der Bibliothek haben.

[00:07:37]  Also das waren dann so Sachen wie zum Beispiel die Gespräche mit Freunden

[00:07:39]  von Sally Rooney, haben wir, auf Deutsch und Englisch, Cleopatra und Frankenstein

[00:07:44]  von Coco Mellors, haben wir ebenfalls in der Bib.

[00:07:47]  Oder auch so Ratgeber-Sachen wie 101 Essays, die dein Leben verändern werden

[00:07:51]  von der Brianna Wiest.

[00:07:52]  Da haben wir ja auch einige von ihr.

[00:07:54]  Aber bin ich jetzt nicht so beeindruckt, weil ich habe einen,

[00:07:57]  das sind einfach die fünf Bücher, die du überall siehst.

[00:08:00]  Natürlich.

[00:08:02]  Aber das waren jetzt keine...

[00:08:04]  Also, das waren jetzt die ersten Vorschläge, die ich bekommen habe.

[00:08:08]  Und da war ich so, okay, ich hätte mir sofort die Colleen Hoover vorgestellt.

[00:08:11]  Und das ist eben so das typische, okay, Liebesroman-Ding.

[00:08:14]  Das war dann schon das zweite, was ich bekommen habe.

[00:08:16]  Das war eben dieses zweite, das zweite Video, das war die "Elly Haysworth".

[00:08:20]  Ja, ich glaube halt, also ich glaube schon,

[00:08:23]  dass dieser Algorithmus gut für dich funktionieren kann,

[00:08:26]  wenn du den für dich nutzt.

[00:08:31]  Das ist ja wie eigentlich alles, was Social Media oder was das Handy und so weiter betrifft.

[00:08:37]  Wenn du es für deine Zwecke nutzt und den Algorithmus richtig fütterst

[00:08:42]  und dann nicht auf zu viele Videos klickst und das wirklich nur benutzt,

[00:08:45]  wenn du was brauchst, dann kann dir das sicher dienlich sein.

[00:08:48]  Das Problem, das ich mit Booktok habe, ist also einmal dieses Rabbit Hole,

[00:08:53]  das einfach durch diesen hervorragenden Algorithmus immer krasser wird

[00:08:58]  und du wirst halt immer mehr, also noch mehr in so Bubbles gezogen.

[00:09:04]  Und ich habe zum Beispiel gelesen einmal vor Kurzem,

[00:09:09]  dass die App auf deine Kamera zugreift.

[00:09:13]  Hat sie dich nach Erlaubnis gebeten?

[00:09:16]  Kamera nicht, aber meine Kontakte wollte, sie haben da wie nein gesagt.

[00:09:20]  Immer eine gute Idee, da nein zu sagen, Datenschutz ist wichtig.

[00:09:24]  Wir laden uns da irgendwelche Apps auf unser Handy und oft vor Convenience.

[00:09:29]  Schauen wir gar nicht, was wir uns da eigentlich draufladen, aber das wundert mich,

[00:09:33]  weil ich habe gelesen, dass TikTok als App scannt,

[00:09:39]  die Mimik, wo die Augenlange sind und genau ob es dir gefällt.

[00:09:44]  Ich kann das natürlich nicht mehr herholen, ich werde in die Show-Notes,

[00:09:47]  wenn ich es noch einmal finde, das auf jeden Fall verlinken,

[00:09:50]  wenn ich dazu etwas finde.

[00:09:51]  Ich erinnere mich noch, dass ich da sehr erstaunt und erschrocken war.

[00:09:55]  Und die Verweildauer verwenden sie prinzipiell, glaube ich, auch auf Instagram.

[00:09:58]  Und so wie lange du auf einem Post oben bist oder dir ein Video anschauen schon so.

[00:10:02]  Aber TikTok hat es halt, also so, von allen Social-Media-Plattformen,

[00:10:07]  kann TikTok das am besten.

[00:10:10]  Und es ist natürlich so, schnell, schnell, schnell ein Video noch in die...

[00:10:14]  Für mich ist es einfach so ein schnelles Medium, deswegen ist es auch nichts für mich.

[00:10:18]  Ich bin halt Generation YouTube, da schauen wir dann gerne lieber eine Analyse

[00:10:21]  oder ein längeres Video dazu an.

[00:10:23]  Aber diese ganz kurz, das ist mal so schnell gegangen,

[00:10:26]  oft so ganz schnelle Cutes, das mag ich irgendwie nicht.

[00:10:29]  Und die haben dann total, ich bin mir so alt vorkommen,

[00:10:32]  weil ich ständig Pause habe, drücken müssen, um mir die Bücher anzuschauen,

[00:10:35]  weil ich nicht mitbekommen hab, welches Buch jetzt gerade wieder vorstellt wird.

[00:10:39]  Ich meine, da kann man ja vielleicht auch dazu sagen,

[00:10:41]  das hat ja auch de facto was mit einem Alterungsprozess zu tun,

[00:10:47]  dass man irgendwann gar nicht mehr so schnell hinterher kommt.

[00:10:50]  Und du hast ja noch tausend andere Sachen, die dich mehr interessieren,

[00:10:53]  als da jetzt das Video zu schauen.

[00:10:55]  Ja.

[00:10:57]  Ja, aber es war lustig, sich das mal anzuschauen,

[00:11:01]  aber eben dieser weibliche, also das vorwiegend Frauen sind auf der Plattform selber,

[00:11:07]  das ist schon sehr auffällig, denn ich habe einen Mann gefunden.

[00:11:10]  Das war dann aber erst, wo ich dann spezifisch nach Fantasy Büchern gesucht habe,

[00:11:14]  und der ist dann auch ziemlich weit unten daherkommen,

[00:11:16]  also es hat gedauert.

[00:11:18]  Und dann auch habe ich angefangen, nach Büchern zu suchen, wo ich mir gedacht habe,

[00:11:21]  okay, da glaube ich jetzt nicht, dass unbedingt eine riesige Community dafür auf Booktok ist.

[00:11:26]  Da habe ich zum Beispiel nach der Donna Leon gesucht, da habe ich dann total,

[00:11:29]  also es hat Videos gegeben, aber sehr wenig.

[00:11:32]  Und eine war eine, ich weiß jetzt gar nicht, ob sie englisch geredet hat,

[00:11:36]  es war auf jeden Fall ein englisches Video,

[00:11:38]  weil sie englische Captions gehabt hat.

[00:11:40]  Und da hat sie so, das war extrem unterhaltsam für mich,

[00:11:44]  weil sie irgendwie die Donna Leon für sich entdeckt hat.

[00:11:47]  Und dann Donna Leon ist irgendwie so ein Standard, Krimi-Autorin für mich.

[00:11:52]  Und dann hat sie so eben diese Caption reingeschrieben,

[00:11:55]  das Gefühl, wenn du ein tolles Buch liest und entdeckst,

[00:11:58]  dass es eine Serie mit über 30 Büchern ist, da hab ich gedacht.

[00:12:01]  Wer kennt die Donna Leon nicht?

[00:12:03]  Also es war irgendwie amüsant.

[00:12:05]  Wahrscheinlich die meisten Amis, weil die Donna Leon ist ja Amerikanerin.

[00:12:09]  Klingt vom Namen her so italienisch, ist auch in Diogenes Verlag,

[00:12:13]  es hat auch so einen Hauch.

[00:12:15]  Also es ist schon, es ist irgendwie so extra so vermarktet.

[00:12:20]  Und in Amerika geht es ja gar nicht, und übrigens geht es weg,

[00:12:22]  wie warme Semmeln.

[00:12:24]  In Amerika kennt ich, glaube ich, also keinen, die wenigstens, wie ich ja.

[00:12:27]  Wir mögen sowas.

[00:12:29]  Aber es war lustig.

[00:12:31]  Und ich habe dann auch nach deutschsprachigen Autoren und Autorinnen gesucht.

[00:12:36]  Und es, also es hat ein paar Sachen geben,

[00:12:40]  ab und zu mal einen Post, aber sehr wenig.

[00:12:43]  22 Bahnen ist zum Beispiel sehr beliebt auf Booktok.

[00:12:48]  Das fand ich schon sehr cool mit am Zahn der Zeit.

[00:12:51]  Und dass das Innsbruck liest Buch

[00:12:53]  soweit vorne ist auch. Also, dass auch deutsche Schriftstellerinnen da gesehen werden, fand

[00:12:58]  ich irgendwie schon gut. Ich glaube, dass es schwierig ist, weil ich hab dann auch zum Beispiel

[00:13:03]  so nach der Monika Helfer oder halt so wirklich die auch gut bei uns gehen gesucht oder Rebecca

[00:13:09]  Gablé und die erste Rebecca, die es mir vorgeschlagen hat, waren die Rebecca Yarros, die von

[00:13:14]  Fourth Wing, also Flammengeküsst. Da war das ja auch alles eher ältere Autorinnen gewesen oder die Monika Helfer ist ja auch

[00:13:23]  eher und die Rebecca Gablé. Stefanie Sargnagel habe ich dann auch gesucht. Und wie war auch

[00:13:28]  das? Da waren nur Videos über sie, aber auch ganz wenige. Also wie sie zum Beispiel mal eine Lesung

[00:13:32]  macht oder so. Aber insgesamt hast du dich da nicht so wohl gefühlt? Es war jetzt nicht so mein

[00:13:38]  Ding. Also ich bin ja generell eher im englischsprachigen Raum, auch im Internet unterwegs. Aber trotzdem ist es irgendwie

[00:13:47]  interessant dann gewesen, dass es so ein Bias ist in Richtung englischsprachige Bücher. Es hat

[00:13:51]  dann schon, also wo es zum Beispiel einiges mehr geben hat, von Cornelia Funke, wobei die natürlich

[00:13:55]  auch in die Jugendbuchrichtung geht. Das heißt, es ist genau im Grunde auch die Zielgruppe ein

[00:13:59]  bisschen. Und Thomas Brezina, da habe ich auch einiges gefunden. Der wird auch wissen, dass er da hin muss.

[00:14:05]  Der ist selber auch auf. Also der hat einen eigenen Account. Also ich glaube, das überrascht mich

[00:14:10]  gar nicht. Du weißt natürlich dann in Amerika groß gewordenes Phänomen ist. Du hast

[00:14:15]  die meisten Booktubers sind ja auch einfach amerikanisch oder höchstens halt aus der UK oder

[00:14:20]  zumindest gehen die in den englischen Sprachraum und besprechen dann auch immer die gleichen Bücher.

[00:14:24]  Und der, ich meine, Deutsche und Österreichische und Schweizer Literaturmarkt, das ist dagegen

[00:14:29]  natürlich winzig klein und das ist auf so einer Plattform. Also absolut verständlich natürlich. Aber

[00:14:34]  es ist schon interessant, dass dann so extremer Bias vorhanden ist. Ja. Und an sich

[00:14:41]  finde ich jetzt, also der Content, der jetzt oben ist, ist ja an sich nicht schlecht. Also es ist

[00:14:46]  auch Fan Content, wo es sich darüber austauschen. Und so was ja auch super ist, dass eine

[00:14:49]  jüngere Generation jetzt auch mehr ins Lesen kommt und das so annimmt und selber Fanart kreiert. Also

[00:14:56]  wirklich schöne Sachen sind da teilweise oben. Und da hat Booktok noch einmal maßgeblich dazu

[00:15:00]  beigetragen, dass die Gen Z total viel liest, also das Buch war totgesagt. So, da haben wir ja

[00:15:06]  schon letzte Woche darüber geredet über das gedruckte Buch und so. Aber dass das, also das

[00:15:12]  Buch ist absolut in, ist ein Trend. Ja. Aber man hat auch so das Gefühl, es ist ein gewisses

[00:15:17] Ästhetik, die da verkauft wird. Gerade in so gewissen Videos hat man das Gefühl, okay,

[00:15:22]  es ist jetzt da so entspannend, nachher hat man so ein netter Musik im Hintergrund, Bücher mit sehr,

[00:15:27]  sehr schönen Covern, am besten Schmuckausgaben. Und das ist, wo ich hinkomme zu dem, was mich

[00:15:33]  wirklich stört, an diesem Booktok Trend, weil es eine Ästhetisierung des Buches mit sich bringt,

[00:15:40]  was per se nicht unbedingt was Schlechtes oder was Gutes ist. Das ist erst einmal wertneutral.

[00:15:45]  Aber Social Media sind einfach immer ein Medium der Selbstdarstellung. Und das heißt, da wird

[00:15:52]  dann plötzlich das Lesen zu so einer kuratierten Kunstform erhoben. Das heißt, was lese ich?

[00:15:57]  Nicht nur an… Das ist ein Hobby, das ich vermarkten kann, gleich gesagt.

[00:15:59]  Ja, was? Genau, du vermarktest dich und du wirst nicht den Asterix und Obelix Comic schön

[00:16:04]  neben den Kaffee stellen, sondern dann halt einen Camus. Und das heißt, welche Bücher zeige ich,

[00:16:11]  was lese ich oder was möchte ich, dass jemand denkt, dass ich lese. Das geht ja so weit,

[00:16:17]  dass es schöne Schmuckausgaben von Büchern, dass es Buchstylisten gibt und die dann Celebrities

[00:16:24]  diese schönen Schmuckausgaben zur Hand geben und die sich dann damit fotografieren lassen.

[00:16:30]  Ja, ist ja nicht an sich nicht schlimm, aber da muss man sich… Also, das Bruch wird durch diese

[00:16:38]  Mechanismen halt immer mehr und mehr zum Konsumgut und zum Produkt.

[00:16:42]  Man geht immer mehr weg vom Text, vom eigentlichen oder? Und es geht nur mehr darum, wie schauts

[00:16:48]  denn aus? Und man, wie ich sage, immer Schmuckausgaben auch gerne. Aber da ist halt…

[00:16:51]  Ja, aber es geht um den Text und um die Kunst, die in dem Text ist und auch die Bücher,

[00:16:57]  die da teilweise gelesen werden. Es ist unbelassen, wer was lesen will. Aber was es in der Masse macht,

[00:17:06]  Das hat ja so ein Zyklus zur Folge. Jetzt geht es X, Y gut. Deswegen wird

[00:17:14]  das nächste Buch nächsten Jahres, was dann der Bestseller werden soll,

[00:17:19]  ist dann das gleiche Buch oder das gleiche Thema mit einer ähnlichen Autorin.

[00:17:22]  Ein bisschen anders, anders. Und Tropfen zum Beispiel auch, was das total gut geht. Da habe ich auch so

[00:17:28]  Videos gefunden, wie zum Beispiel Bücher, wo der Bösewicht das Mädchen kriegt oder so. Und eben,

[00:17:32]  wenn sowas dann auch funktioniert, ok, nachher kommen halt 10 Bücher in diese Richtung oder

[00:17:36]  halt nicht nur 10. Genau. Und mehr als in diese Richtung raus. Es Verlagswesen,

[00:17:39]  weil sie wollen ja auch was ist sicher. Das heißt, die wissen, das funktioniert, also wollen wir

[00:17:44]  mehr davon. Und dann wird es auch einfach immer ähnlicher und dann konsumieren die Leute immer

[00:17:48]  das Gleiche und eigentlich liest du immer die gleichen 10 Bücher im Zyklus so geführt oder

[00:17:52]  immer spezifischer. Und diese Chopisierung von Literatur, die ist uns auch schon aufgefallen in

[00:17:59]  der Bibliothek. Aber da stelle ich mir dann auch irgendwann die Frage, zum Beispiel es kommt auch

[00:18:06]  so ein bisschen, haben wir auch schon darüber geredet, aus der  Fanfiction raus, glaube ich. Ich glaube,

[00:18:09]  dass das so einfach so ein Internet-Ding ist, weil du brauchst ja sehr spezifische

[00:18:13]  Schlagworte, um zu finden, was du suchst. Ich finde es halt problematisch, wenn man dann

[00:18:19]  wirklich anfangen, weil das Buch, all das trägt einfach dazu bei, dass das Buch nur noch ein

[00:18:26]  reines Konsumprodukt ist. Ich möchte das Produkt "Enemies to Lovers" mit dem und dem Setting,

[00:18:31]  in dem und dem Cover. Und dann lese ich davon halt einfach die, weil die Verlage diese 10 Bücher

[00:18:41]  in genau dieser Ästhetik. Und dann bin ich genau in meiner Bubble auf Booktook, wo ich mir mit

[00:18:45]  den Leuten austausche, die an nichts anderes lesen und kriege nichts von anderer Literatur mit. Was

[00:18:52]  ihr an sich, wie gesagt, jeder darf ja lesen, was er will. Selbstverständlich. Aber gleichzeitig

[00:18:58]  ist es irgendwie schade, weil dadurch irgendwie die Buntheit der Literatur ein bisschen verloren

[00:19:03]  geht. Es lohnt sich egal, in welchem Kontext immer aus der eigenen Wohlfühblase auszusteigen.

[00:19:10]  Es muss ja nicht jedes Buch sein. Aber durchs Studium ist man zum Beispiel gezwungen, Bücher zu

[00:19:16]  lesen, wo man sich denkt, oh nein, so über Wochen. Und es hat jedes Mal ein Mehrwert. Und nicht jedes

[00:19:22]  Buch ist ein, oh nein, Buch schnell. Oft ist es dann auch so, wow, das ist genau das Meinige.

[00:19:27]  Und auch bei den oh nein-Büchern denkt man sich dann, okay, ich kann aber verstehen, warum das so

[00:19:32]  einen Status erreicht hat. Was natürlich bei uns in der Bibliothek auch schön ist, wir markieren

[00:19:39]  die ja nicht irgendwie extra oder was. Das heißt, es hat absolut seit Daseinsberechtigung, dass die

[00:19:44]  bei uns sind, dass wir sie für freuen und so über jedes Buch, das gelesen wird. Und das auf

[00:19:49]  individueller Ebene ist es sowieso noch mal eine ganze andere Geschichte, als eben in diesem

[00:19:54]  Massen-Phänomen, das mehr kritisieren hier. Bei uns ist es schön, die stehen einfach im Regal. Und

[00:20:00]  da kannst dir halt passieren, dass wenn du eh schon da, bist du nimmst halt das mit, was du gerade anlacht,

[00:20:05]  was du auf Booktook gesehen hast, weil es ist ja Aufmerksamkeitsökonomie und was ich sehr

[00:20:09]  will ich haben. Aber dann steht daneben halt eines, das vielleicht der ganze andere Genre ist und

[00:20:14]  dann sagst du, ach, dann nehme ich das halt auch mit. Und dann, machst du das, das kostet ja nichts. Und

[00:20:19]  das ist das nächste Booktook ist teuer. Wenn du dir wirklich all diese ganzen Book-Halls mit diesen

[00:20:27]  stapelweisen Büchern, die da irgendwelche Influencer kaufen, das ist dann, befördert

[00:20:31]  dann doch auch wieder diesen Konsum und ist irgendwie auch nicht, also ist auf jeden Fall nicht

[00:20:35]  den Zugängigen. Wer kann sich denn alleine zehn Bücher im Monat kaufen? Das sind 200 Euro,

[00:20:40]  wenn nicht mehr. Also das ist doch auch wahnsinns Geld. Ja, aber das ist für mich der Grund,

[00:20:47]  warum ich sehr leidenschaftlich Booktook kritisiere, weil einfach diese Dinge,

[00:20:55]  das ist so, diese Social Media hat sich so wegentwickelt von Kreativität und Austausch hin zu

[00:21:03]  Konsum und Booktook ist für mich so ein Parade-Beispiel dafür, für was, was so kreativ sein könnte,

[00:21:09]  dass sie sicher in Teilen noch ist. Natürlich, eben es gibt ganz nette Videos, eben auch diese

[00:21:16]  Fan-Community, die sich da zusammenschweißen und da sich zusammen austauschen. Das passt auch gut,

[00:21:23]  aber eben für mich war es irgendwie dann einfach zu leer und irgendwie so viele Posts,

[00:21:27]  dann einfach nur Copy und Paste. Diese Titel, diese, eben die Bücher, die haben den Hipe verdient,

[00:21:33]  das hast du halt einfach hundertmal und sind einfach verschiedene Bücher drinnen, aber ungefähr

[00:21:39]  genau das gleiche und dann denk ich mir halt auch wieder, okay, brauche ich jetzt auch nicht unbedingt.

[00:21:44]  Ja, und man muss natürlich sagen, das ist auf ein jüngeres Zielpublikum nicht zwangsweise ausgerichtet,

[00:21:53]  aber das hat sich halt aus den Nutzung, aus den Nutzungsverhalten einfach entwickelt. Das sind

[00:21:58]  TikTok generell ist ja eher die jüngere Generation, die sie jetzt zum Beispiel nicht mehr so auf Facebook

[00:22:06]  oder auf YouTube zu finden. Also Facebook sowieso. Ich glaube, YouTube sind so wir ungefähr und dann

[00:22:12]  kommt halt, ich meine, viele Leute in unserem Alter nutzen TikTok sicherlich auch, aber es gibt

[00:22:21]  gute Gründe, es zu nutzen, dann bin ich mir sicher, aber es gibt auch wahnsinnig viele gute Gründe,

[00:22:25]  es letztendlich dann vielleicht doch nicht immer zu viel zu nutzen. Ja, würdest du dir TikTok noch

[00:22:34]  aber installieren? Ich lösche es jetzt diese Woche, ich habe jetzt nur darauf gehört, dass

[00:22:38]  wir das jetzt noch machen und jetzt lösche ich es mir wieder runter. Ja, wir gehen dann auch

[00:22:43]  ständig diese Notifications auf den Geist, die kriegt nur, weil ich ein Video eben angeschaut

[00:22:48]  habe, da ist es nicht so, also ich habe jetzt niemanden abonniert und trotzdem kriege ich

[00:22:51]  dann irgendwelche Updates und das geht mir auf den Geist. Das ist aber generell eine Social

[00:22:55]  Media Sache und das mag ich einfach nicht so, deswegen. Und ich habe jetzt nichts gefunden, wo ich

[00:22:59]  mir denke, ah diese Empfehlung hätte ich jetzt nirgendwo anders her bekommen. Ja gut, wir sitzen auch

[00:23:04]  an der Quelle, das ist vielleicht noch mal was anderes, aber dann bin ich doch lieber bei YouTube,

[00:23:10]  muss ich sagen. Ob ich selbst dem jetzt drücken gekehrt habe, ein bisschen weitestgehend,

[00:23:15]  einfach weil ich auch da die Werbung überhand genommen hat. Ja, aber da mag ich einfach die

[00:23:20]  YouTuber lieber, die mir nachher eben so einfach Analyse-Videos, egal ob es über Filme oder Bücher

[00:23:26]  ist. Das ist auch zum Runterkommen besser. Tiktok ist so, das ist wie Glücksspiel ein bisschen, das

[00:23:34]  hält so den Dopaminspiegel so hoch, weil immer was Neues und immer was Neues kommt. Und ich glaube,

[00:23:40]  es hat ein extremer Suchtgefahr eben deswegen auch, weil sicher die Videos sind ganz kurz, aber

[00:23:45]  daraus, dass du so ein Endloschleife oder bei YouTube ist es nicht so, dass es jemand,

[00:23:49]  wie weiß, dass man das einstellen kann, dass es endlos weitergeht, aber das kannst du einfach

[00:23:53]  eben ausstellen und fertig. Aber bei Tiktok ist es so, du scrollst ständig weiter nach unten und

[00:23:57]  nach unten und das hört nie auf. Es ist sehr viel, also unbelassen, was man mit seiner Freizeit macht,

[00:24:03]  aber ich denke mir auch für mich privat, es ist sehr viel Lebenszeit und genauso aber auf YouTube

[00:24:10]  und das muss man sagen oder auch wenn man Fernsehen schaut, ist ja eigentlich egal. Aber

[00:24:16]  am Punkt muss man sich fragen, mache ich es jetzt, weil es mir gerade noch Spaß macht oder mache ich

[00:24:22]  es jetzt, weil es gerade die weniger aufwendige Variante oder Alternative ist. Aber uns würde

[00:24:29]  vor allen Dingen interessieren, nutzt ihr Booktok, woher kriegt ihr eure Lektüre-Empfehlungen,

[00:24:35]  widersprecht ihr unserer Meinung, das mögt ihr Booktok und wenn ja, warum liegen wir falsch,

[00:24:41]  schreibt uns auf post.stadtbibliothek@insbruck.gv.at oder gern auf Instagram oder Facebook.

[00:24:51]  Damit sagen wir auf Wiederhören und zwar in einem guten Monat. Bis dahin wünschen wir euch allen

[00:24:58]  viel Spaß mit dem Vorwort von Innsbruck-List. Wir übergeben an die Lisi und an den Boris

[00:25:06]  nächste Woche und bis bald. Viel Spaß bei Innsbruck-List, tschüss!

[00:25:10]  Das Vorwort ist eine Produktion der Stadtbibliothek Innsbruck und

[00:25:40]  Teil der Stadtstimmen, dem Audiokanal der Stadt Innsbruck.

Transkription

[00:00:00]  Vorsicht, der Genuss dieses Podcasts kann zu vermehrten Bibliotheksbesuchungen führen.

[00:00:06]  Hallo und herzlich willkommen zum "S'Vorwort", den Podcast der Stadtbibliothek Innsbruck.

[00:00:26]  Ich bin die Christina.

[00:00:27]  Und ich bin die Pia.

[00:00:28]  Und heute sprechen wir darüber, warum wir eigentlich gedruckter Bücher mögen.

[00:00:33]  Bevor wir das aber machen, die Erinnerung.

[00:00:36]  Wir feiern dieses Jahr das 20. Jubiläum von „Innsbruck liest“.

[00:00:42]  Es werden wie jedes Jahr 10.000 Bücher verteilt.

[00:00:46]  Auftakt ist der 30.4.

[00:00:49]  Die Aktion geht bis zum 10.5.

[00:00:51]  Und, das ist das wichtigste, Datum:

[00:00:53]  Am 16.4. wird das Buch bekannt gegeben.

[00:00:58]  Das dürfen wir dann auch im Podcast verkünden und sind schon sehr aufgeregt.

[00:01:02]  Ab dem 25.4. passiert auch noch was Besonderes, nämlich eine freundliche Übernahme von unseren Kollegen und Kolleginnen, Lisi und Boris.

[00:01:11]  Die übernehmen "S'Vorwort" nämlich für einige Folgen.

[00:01:13]  Und dann gibt es die Sonderausgabe vom "S'Vorwort - Innsbruck liest“.

[00:01:17]  10.000 Gratis Bücher und kostenlose Veranstaltungen vom 30. April bis zum 10. Mai.

[00:01:24]  „Innsbruck liest“, zum 20. Mal.

[00:01:27]  So, genug dessen. Zurück zu anderen gedruckten Büchern.

[00:01:34]  Und das ist ja genau das, was wir jedes Jahr auch bei Innsbruck liest merken,

[00:01:38]  wo wir eben 10.000 Bücher an die Innsbruckerinnen und Innsbrucker verteilen.

[00:01:43]  Wie gerne die Leute das gedruckte Buch mögen und wie sehr sie das wertschätzen.

[00:01:48]  Und daran, so praktisch E-Books auch sein mögen, hängen wir.

[00:01:54]  Und ich würde dich damit einschließen, Pia, oder?

[00:01:57]  Ja, natürlich.

[00:01:58]  Am gedruckten Buch.

[00:02:00]  Deswegen beschäftigen wir uns da auch in der heutigen Folge damit,

[00:02:03]  warum das nach wie vor so ist, dass wir gedruckte Bücher mögen.

[00:02:08]  Und warum das in Zukunft wahrscheinlich so bleiben wird.

[00:02:12]  „S'Vorwort“ jetzt mit der Frage, warum mögen wir eigentlich gedruckte Bücher. Zum Einstieg

[00:02:17]  eine interessante Statistik nach dem großen E-Book-Hype von vor rund 10, 15 Jahren,

[00:02:24]  wo ja vorher gesagt wurde, dass das gedruckte Buch tot ist,

[00:02:28]  hat sich der Marktanteil für gedruckte Bücher, zumindest in Deutschland,

[00:02:33]  auf 6 % eingependelt.

[00:02:36]  Das ist von einer Statistik aus dem Jahr 2022 von Statista.

[00:02:41]  Was meiner Ansicht nach ein sehr, sehr geringer Marktanteil ist, oder?

[00:02:46]  Extrem, im Vergleich zu was jetzt genau?

[00:02:49]  Im Gesamtbuchmarkt.

[00:02:51]  Das heißt, alle Bücher, die es gibt, 6%, also die, die in Deutschland

[00:02:58]  mit einer ISBN herauskommen, 6% davon sind E-Books.

[00:03:03]  Und die anderen, die restlichen, also die haben einen 6%-igen Marktanteil.

[00:03:07]  Also, okay, ich habe gedacht, die gedruckten Bücher haben 6%.

[00:03:09]  Oh nein, oh nein.

[00:03:11]  Das ist viel zu niedrig gefühlt.

[00:03:13]  Ja, ich finde das faszinierend.

[00:03:17]  Ich weiß nicht, ich habe auch diese Phase durch erlebt, wo alle mal gesagt haben,

[00:03:20]  na, da sind die E-Books aufgekommen, es gibt überall E-Reader in 50 verschiedenen Varianten.

[00:03:25]  Und eben, Hörbücher gibt es sowieso auch schon die ganze Zeit,

[00:03:28]  also wer wird da wirklich noch ein gedrucktes Buch in die Hand nehmen

[00:03:32]  und dass diese Branche im Grunde vom Aussterben bedroht ist.

[00:03:36]  Aber man merkt es ja auch in der Bücherei,

[00:03:39]  wir haben zwar E-Books, aber das ist ein viel viel kleinerer Anteil,

[00:03:42]  als das, was wir an Büchern haben.

[00:03:44]  Also, die Leute lieben das immer noch.

[00:03:47]  Ja, das kann man ja öfter beobachten.

[00:03:50]  Ich glaube, das, was jetzt gerade so ist, also wenn neue Technologien auf den Markt kommen,

[00:03:54]  dann ist es ganz schnell und wahrscheinlich insbesondere in der Medienlandschaft so:

[00:03:58]  Boomen and Gloom.

[00:04:00]  Das Buch ist tot, lang lebe das E-Book.

[00:04:03]  Es ist ja grundsätzlich, würde man denken, auch praktischer.

[00:04:10]  Aber es gibt halt sehr viele Aspekte am gedruckten Buch,

[00:04:13]  die uns als Menschen, denke ich, ansprechen.

[00:04:16]  Ich meine, wenn man mal aus so bibliothekarischer Sicht reden

[00:04:20]  oder einfach aus Leser-Sicht.

[00:04:23]  Also die Haptik ist ja schon was, wenn man das Buch in der Hand hat,

[00:04:29]  es fühlt, die Seiten wirklich umblättern kann und nicht nur weiterklickt.

[00:04:34]  Also der Geruch des Buches, wie sich auch die Seiten anfühlen.

[00:04:39]  Es gibt Kolleginnen, die wollen ungenannt bleiben,

[00:04:44]  die regelmäßig in Büchern riechen und die extremen Lesefreunde werden es kennen.

[00:04:51]  Also, dass dieser Geruch ganz ausschlaggebend sein kann für das Leserlebnis.

[00:04:56]  Wenn es gut gemachte Seiten sind, die auch noch gut riechen, ist es was Schönes.

[00:05:01]  Das ist was ganz anderes natürlich,

[00:05:03]  als jetzt eben so ein Bildschirm vor sich zu haben.

[00:05:06]  Und das kann ich schon auch verstehen.

[00:05:09]  Was auch ein großer Aspekt ist, ist, das Buch heißt "Kulturgut".

[00:05:16]  Die kulturelle Bedeutung der Bücher, die ja auch in gewissen Sinne einmal einen Sammelwert haben.

[00:05:22]  Also wenn wir von Antiquariat und antiquarische Sammlungen und so sprechen,

[00:05:27]  Erstausgaben, das ist ein ganzer Geschäftszweig.

[00:05:32]  Ich meine Antiquariate, das sind auch Spezialisten in ihrem Gebiet.

[00:05:36]  Die Buchantiquariate, die die Erstausgaben oder alte Sachen haben

[00:05:42]  oder auch Bücher, die nicht mehr aufgelegt worden sind,

[00:05:45]  die es nirgends mehr gibt, die der Verlag nicht mehr im Programm hat,

[00:05:48]  von denen es nie E-Books gegeben hat.

[00:05:50]  Die die aber noch besitzen.

[00:05:53]  Und natürlich die deutsche Nationalbibliothek hat auch den Auftrag, alle Medien.

[00:05:58]  Du meinst so wie bei uns die Landesbibliothek,

[00:06:01]  dass die alles was erscheint sozusagen ein Sammelauftrag.

[00:06:05]  Genau, weil es so wichtig ist, dass man das auch,

[00:06:09]  dass man dieses kulturelle Erbe erhält, wie ein Museum.

[00:06:13]  Man kennt das ja auch im Kleinen.

[00:06:16]  Es gibt Bücher, die in meiner Familie von Generation zu Generation weitergereicht sind.

[00:06:20]  Und ich glaube, das hat nochmal eine ganz andere Auswirkung auf dich selber.

[00:06:25]  Wenn du weißt, dieses Buch hat die Urgroßoma schon gelesen.

[00:06:28]  Und jetzt kann ich diese Märchensammlung von Grimm immer noch lesen.

[00:06:31]  Ja das ha dann diesen emotionalen Mehrwert, damit auch Werte vermitteln.

[00:06:36]  Also die alleinige Präsenz des Objektes im Raum, vermittelt ja was.

[00:06:40]  Und das ist auch, was wir in der Bibliothek tagtäglich merken,

[00:06:44]  man sitzt gerne zwischen den Regalen.

[00:06:47]  Und selbst wenn man, also, einfach die Präsenz der Medien und der Bücher,

[00:06:52]  die gibt einem was, die zeigt.

[00:06:54]  Das macht was mit einem.

[00:06:55]  Und was ist es? Es ist eine Sichtbarmachung von dem Wert der Literatur

[00:07:00]  in unserem Raum.

[00:07:03]  Zum Raum, ja.

[00:07:04]  Danke, genau.

[00:07:05]  Die Sichtbarmachung des Wertes der Literatur im Raum.

[00:07:08]  Ganz genau.

[00:07:10]  Vielleicht ein negativerer Aspekt, aber auf dem gehen wir dann in einer eigene Folge ein,

[00:07:15]  ist beim Sammeln von haptischen Büchern der Konsumaspekt,

[00:07:21]  der gerade im privaten Bereich, also wenn es um Buchhandel, aber dann auch Buchkauf geht,

[00:07:26]  auf jeden Fall eine wichtige Sache ist für Kulturförderung.

[00:07:31]  Also können wir ja auch so sagen, aber erstens nicht jedem zugänglich ist,

[00:07:35]  weil Bücher kosten extrem viel Geld, nicht zu Unrecht.

[00:07:40]  Aber da geht es dann, also ich spiele das so ein bisschen auf dies neue

[00:07:45]  Booktalk-Konsumkultur an, da möchte ich aber gerne mit dir mal

[00:07:50]  eine eigene separate Folge machen, weil es ist extrem spannend.

[00:07:53]  Ja, so als ästhetisches.

[00:07:55]  Gut.

[00:07:56]  Aber es ist auch ein Teil davon, ein wichtiger Teil ist die Ästhetik.

[00:08:01]  Pia, du sammelt Bücher, oder?

[00:08:03]  Ja, immer weniger, weil ich keinen mehr Platz hab.

[00:08:07]  Aber ja, die, die ich gerne mag und wo ich schöne Ausgaben finde,

[00:08:11]  Das ist für mich halt auch was, wenn es schöne Ausgaben sind, so Schmuckausgaben oder so,

[00:08:15]  dann kaufe ich die gerne und stell sie gerne auch bei mir ins Bücherregal.

[00:08:20]  Wobei ich sage eben, also das hat sich bei mir auch schon extrem eingeschränkt.

[00:08:24]  Früher habe ich, also, als ich noch regelmäßig Taschengeld gekriegt hab

[00:08:27]  oder eben zum Beispiel dann auch einen Job gehabt hab.

[00:08:30]  Und was leisten hab können, da waren Bücher das erste,

[00:08:32]  was ich mir gegleistet hab.

[00:08:34]  Und inzwischen hat sich das auch wieder eingeschränkt,

[00:08:36]  weil man hat es auch einfach schlicht und ergreifend nicht Platz.

[00:08:39]  Aber es ist schon, es ist schon auch fein, eben ein haptisches Buch zu Hause zu haben

[00:08:43]  und weiß, ah, ich hab diese schöne Schmuckausgabe von Stolz und Vorurteile daheim.

[00:08:48]  Das ist dann schon was, was Feines.

[00:08:51]  Und Bücher sind ja oft auch wie Freunde, die einen dann begleiten.

[00:08:54]  Die haben einen dann auf der Zugfahrt begleitet.

[00:08:57]  Und dann das habe ich letzte Woche gesagt, wo ich mich mit dem , oder vorletzte Woche,

[00:09:01]  letzte Folge gesagt, wo ich mich mit dem Viktor unterhalten hab.

[00:09:04]  Dass für mich, ich erinnere mich bei den besten Büchern immer noch dran.

[00:09:07]  Wo und in welchen Zusammenhang du sie gelesene hast. Hast du das auch?

[00:09:10]  Ja, natürlich.

[00:09:11]  Ich weiß noch genau, welche Ausgabe ich,

[00:09:13]  ich das erst einmal in der Schulbibliothek von Stolz und Vorurteile gelesen hab.

[00:09:17]  Daran kann ich mich immer noch erinnern.

[00:09:18]  Und ich weiß noch genau, wie dieser Raum gerochen hat

[00:09:21]  und wie die Sonne reingeschienen hat beim Fenster.

[00:09:24]  Also ich hab, ich krieg genau dieses gleiche Gefühl,

[00:09:27]  weil ich hab mir dann die genau gleiche Ausgabe wieder gekauft.

[00:09:29]  Das war eben eine Schmuckhausgabe.

[00:09:31]  Und ich krieg immer wieder das gleiche Gefühl,

[00:09:34]  wenn ich das dann wieder lesen kann.

[00:09:36]  Und das kann dir ein Bildschirm nicht geben.

[00:09:39]  Ja.

[00:09:40]  Nicht auf die Weise.

[00:09:42]  Und ich finde das visuelle ist da auch noch mal wichtig.

[00:09:45]  Weil es macht schon auch einen Unterschied, wie die Typografie ist.

[00:09:48]  Also die Schrift.

[00:09:50]  Das ist ja in einem gedruckten Buch immer noch mal anders.

[00:09:53]  Da hast du oft diese Serifenschrift, mit so Schnörkeln oder so, leichten, So wie auch bei Times New Roman, einfach. Wo diese kleinen, eben, Zacken oder Schnörkel dabei sind. Das hast du im digitalen Bereich eigentlich nicht. Das ist immer Serifenlos meistens und sehr clean. Wobei man da zwischen Sachtexten und Sachbüchern und Romanen unterscheiden muss. Ich würde auch sagen, dass man eBook-Reader eher für romanhaftes oder Lyrik vielleicht noch verwendet, wo durchaus Serifenschrift auch üblich ist. Wo man es glaube ich auch je nach Anbieter, je nach Verlag, bietet welche Schriftarten. Welche Schriftarten sind lizensiert. Was auf eBook-Readern, wo es technisch möglich ist, einstellen kann. Was du am iPad oder wenn du mit einem Tablet arbeitest oder am Browser sowieso – ich glaube, das hängt eher von der Buchart ab. Und nicht jede Schrift ist in jedem Buch immer sehr fein. Die Penguin-Ausgaben, die Klassiker, mit ganz kleiner Schrift, mit sehr dünnem Papier. DA ist der Aufhänger, dass das sehr günstige Ausgaben sind, die sich jeder leisten kann. Was auch so war. Die haben mich übers Studium hinweg immer begleitet. Die waren – also ich schaue jetzt in die rein und denke mir: Meine Güte, das war schrecklich zum lesen. Aber es kommt immer darauf an wie die Aufmachung ist. Das ist noch einmal was anderes. Was du nicht hast beim gedruckten Buch sind technische Einschränkungen. Das habe ich mir auch aufgeschrieben. Kein Strom, keine Pop-Ups. Wenn Stromausfall ist, wie es jetzt einmal kürzlich war in Innsnruck. Und du hast noch Tageslicht, dann kannst du dir das Buch schnappen und lesen. Keine Updates. Das klingt jetzt – aber das ist so, oder? Ja natürlich. Es ist auch so, dass es nicht irgendwann nicht kompatibel sein wird. Ich hatte einen alten eBook-Reader, diese Firma gibt es nicht mehr. Irgendwann hatte man keinen Zugriff mehr auf den Store. Das heißt ich konnte mir keine Bücher mehr runterladen. Das passiert bei einem Buch einfach nicht. Das ist immer relevant und das kannst du immer lesen. Und du brauchst kein WLan-Passwort. Eben. Auch, das darf man nicht unterschätzen. Ein Zugang zu verschiedenen Technologien ja immer auch ein Privileg darstellt. Ich meine, inzwischen sollte es ein Grundrecht sein, ist es aber in vielen Regionen der Welt einfach nicht. Das ist immer noch eine Hürde. Ein Buch ist ein niederschwelliger Zugang zur Information. Ein dickes Buch und die Seiten – und das fertig gelesen zu haben.

[00:12:47]  Das ist ja auch immer sehr wichtig.

[00:12:49]  das dann fertig gelesen zu haben, das so haptisch erlebt zu haben, das zu halten, wenn das so schwer ist.

[00:12:53]  Das macht nur was anderes mit dir. Es macht einen Unterschied, ob ich eben ein dünnes Heftele

[00:12:58]  liess oder einen Comic oder, einen dünnen. oder eben so einen Anna Karenina oder was auch immer.

[00:13:03]  Du weißt dann auch, was habe ich in der Hand gehabt? Also was habe ich jetzt gerade in der Hand gehabt. Habe ich den leichten,

[00:13:09]  feinen Comic gelesen oder die Anna Karenina, die ich da rumgeschleppt habe?

[00:13:12]  Ja, und ich finde, das verbindet man dann auch immer mit diesem Werk, oder? Wenn ich an

[00:13:16]  Anna Karenina zurückdenke, dann weiß ich genau, was für eine Ausgabe das war und wie dick das war

[00:13:19]  und wie sich das angefüllt hat. Wenn ich jetzt an meine E-Book Geschichte zurückdenke, von mir selber,

[00:13:26]  welche Sachen ich da gelesen hab, dann kann ich mich jetzt nie mehr so dran erinnern.

[00:13:29]  Da erinnert man sich mehr, wie lang man daran gelesen hat, aber nicht, man kontextualisiert

[00:13:34]  das weniger, finde ich, in eben dieser haptischen Form wieder. Auch sehr gut natürlich, was oder

[00:13:42]  was auch, was man nicht unterschätzen darf, ist die Privatsphäre, die ein Buch mit sich bringt.

[00:13:46]  Weil digital zu lesen, besonders über gewisse Anbieter oder über einen Online-Store in einem

[00:13:53]  geschlossenen System, bedeutet wie immer, dass jemand ein Nutzerprofil von deinen Daten erstellt.

[00:14:02]  Kindle hat, da haben wir ja bei Goodreads drüber geredet, glaube ich, dass Kindle da ja auch

[00:14:07]  teilweise Daten abzwackt. Und das Buch ist privat, privater geht es nicht.

[00:14:12]  Das ist ja auch ein Grund. Also, Datenschutz ist einfach ein super wichtiges Thema. In

[00:14:20]  der Stadtbibliothek speichern wir ja deswegen auch keine Verleihhistorie, die Historie der Leser.

[00:14:27]  Also es gibt bei uns keine Verleih-Geschichte. Genau, das heißt, wir wissen einfach nicht,

[00:14:31]  wer das, also was ein Leser davor oder eine Leserin davor gelesen hat.

[00:14:35]  Und oft fänden es die Leute, also oft kommen die Leute ja zu uns und sagen,

[00:14:39]  ach, was habe ich denn, das Buch hatte ich vor drei Monaten ausgeliehen, schauen Sie mal nach,

[00:14:43]  und wir wissen das nicht. Aber da haben wir jetzt ein neues tolles Feature, das können wir jetzt

[00:14:48]  kurz noch mal erwähnen, wenn du magst, das sind die Merklisten. Genau, das hat es mal früher gegeben,

[00:14:53]  vor langer Zeit, und die Leute haben sich das wieder gewünscht. Und es gibt es jetzt wieder,

[00:14:58]  man kann Merklisten erstellen, so viele man will. Also ich zum Beispiel habe auch welche mit To-Read,

[00:15:05]  also Sachen, die ich noch lesen möchte oder Sachen, die ich ganz gerne gelesen habe. Man

[00:15:10]  kann sich auch sozusagen so Kollektion erstellen von Büchern aus einem gewissen

[00:15:14]  Genre oder so. Da habe ich jetzt zum Beispiel auch mal Cosy Crime, habe ich mir da gemacht,

[00:15:17]  von so Sachen, die so typisch in dieses Genre passen. Also da kann man sehr kreativ sein.

[00:15:22]  Man braucht halt einfach ein Konto bei uns, muss sich einloggen und dann funktioniert das.

[00:15:26]  Braucht man gar kein Goodreads-Konto mehr, wenn man ein Konto bei der Stadtbibliothek Innsbruck. Ja,

[00:15:34]  und weitere Vorteile von einem gedruckten Buch, da gibt es eine Studie, die kürzlich rausgekommen

[00:15:40]  ist, wo es auch einige Zeitungsartikel dazu gegeben hat, insbesondere auf die vorangeschrittene

[00:15:47]  Digitalisierung seit Corona in Schulen. Die Skandinavier sind ja immer da so die Vorreiter

[00:15:55]  gewesen oder? Und jetzt gehen sie in eine andere Richtung. Also das Karolinska-Institut heißt

[00:16:02]  das in Stockholm. Die haben da diese Studie erstellt und die haben das genau untersucht und

[00:16:06]  die haben rausgefunden, dass das nicht unbedingt nur Vorteile hat, wenn man die Schulbücher oder

[00:16:14]  Lernmedien nur mehr digital anbietet. Ich habe da ein Zitat von diesem Klingberg, das ist ein Professor

[00:16:24]  für Kognitive Neuro-Wissenschaft, der hat da gesagt oder geschrieben, je nachdem wie intensiv Schulen,

[00:16:30]  Computer einsetzen, hat das Auswirkungen auf das Mathematik und Lesevermögen. Je mehr eine

[00:16:35]  Schule in Unterricht auf Internet und Computer stützt, desto schlechter die Leistung der

[00:16:39]  Kinder. Das sind richtig deutliche Effekte, die bei der Beinahe die Hälfte der Leistungsunterschiede

[00:16:43]  zwischen Schulen erklären. Wahnsinn. Ja, und daraufhin haben die halt dann auch gesagt,

[00:16:49]  okay, wir schrauben das jetzt ein bisschen zurück, weniger Digitalisierung. Wir gehen wieder

[00:16:53]  zum klassischen Schulbuch zurück. Das hat sich ja so gewandelt, weil ich weiß, dass

[00:16:59]  nach 2020 war es auch ganz viel, wenn Schulen keine Computer hatten, dann waren das die ärmeren

[00:17:05]  Schulen oder das war die schlechtere Bildung. Und wir kommt es so vor, jetzt im Rückblick, dass es wie ein Hype war, und

[00:17:14]  dass sich alle so auf diese neuen Technologien so gestürzt haben und

[00:17:22]  erst danach überlegt haben, was macht das eigentlich mit uns als Menschen? Und wie nehmen

[00:17:29]  wir eigentlich wirklich Informationen auf? Also hast du auch den Eindruck, dass man da erst im

[00:17:36]  Rückblick wirklich erkennen kann, was sinnig ist und wo man einfach vielleicht zu weit geht?

[00:17:42]  Ich glaube, da ist man im ersten Moment einfach so euphorisch, wenn man sich denkt, das sind so

[00:17:45]  viele Möglichkeiten. Das merkt man jetzt ja bei AI, da ist jetzt im ersten Moment, war das so,

[00:17:49]  perfekt, alles hat sich gelöst, alle unsere Probleme sind weg. Und jetzt fängt man auch wieder an zu

[00:17:54]  überlegen, okay, da kommen vielleicht auch ein paar negative Seiten daher, die vielleicht auch

[00:17:58]  negative Auswirkungen haben. Und ich glaube, das Gleiche ist einfach beim Schulbuch passiert.

[00:18:03]  Ich muss jetzt sagen, ich selber habe das jetzt nicht so mitkriegt, weil natürlich in meiner

[00:18:06]  Schulzeit, wir haben einfach noch klassische Schulbücher verwendet. Wir haben noch keine Tablets

[00:18:10]  gehabt in der Schule. Das war alles außer vielleicht ein paar CD-Roms oder so, die es geben hat.

[00:18:17]  Aber ich kann aus persönlicher Erfahrung sagen. Wenn man digital lernt. Also es ist irgendwie,

[00:18:25]  und wenn man dann auch, also man hört, man schreibt nur noch auf dem Computer, man liest

[00:18:31]  alles nur noch auf dem Computer und man macht vielleicht auch einen Online-Kurs und es hat ganz viele

[00:18:36]  Vorteile natürlich auch. Aber auch da habe ich das Gefühl, dass diese Information irgendwie nur

[00:18:41]  in irgendeiner Art von Teilen des Kopfes dann besteht, aber nie richtig in die haptische reale

[00:18:51]  Welt übersetzt wird, dass man dann übers Schreiben mit der Hand macht, dass man übers Lesen macht

[00:18:56]  mit der Seite, wo man zurückblättert, wo man sich was anstreicht, wo man was reinklebt,

[00:19:00]  damit man wieder zurückfindet. Also dieser ganze Haptikaspekt, das finde ich total,

[00:19:07]  erstmal subjektiv nachvollziehbar, dass das fehlt. Ja, also ich kann es mir auch vorstellen,

[00:19:13]  weil eben ich kann mich auch noch genauso wie ich mich daran zurück erinnern kann,

[00:19:15]  welche Bücher ich wann gelesen habe, wenn ich sie wirklich tatsächlich gedruckt in der Hand gehabt

[00:19:20]  habe, kann ich mich genauso daran zurück erinnern, wann ich welche Sachen gelernt habe und wie

[00:19:24]  diese Schulhefte ausgeschaut haben und wie ich mir die Sachen markiert habe. Auf welcher Seite

[00:19:29]  die Info gestanden hat, wenn man es so ganz intensiv gelernt hat. Also daran kann ich mich immer

[00:19:34]  noch erinnern und ich glaube, dass das schon auch ein Vorteil mit sich bringt und eben Studien

[00:19:38]  fangen jetzt ja auch an darüber nachzudenken und das zu belegen. Was auch total vielleicht

[00:19:43]  ein bisschen außerhalb des Themas aber auch eine interessante Information war für mich,

[00:19:48]  war, dass diese ganzen Silicon Valley Tech Chefs, Manager und so, ihren Nachwuchs teilweise, also

[00:19:57]  ich meine, da reden wir jetzt von Social Media, aber die lassen die dann erst ab 14, manche ab

[00:20:02]  16 da rein und ... Und dass die teilweise sogar ihre eigenen Produkte nicht verwenden und das ist dann

[00:20:09]  irgendwie schon so ein Warenhinweis. Ja, also ich glaube, da geht es auch mehr um Social Media als

[00:20:16]  um jetzt lernen im digitalen Raum. Ich kann mir schon auch vorstellen, dass da natürlich auch

[00:20:21]  Daten abgezwackt werden. Also ich mein Datenschutz wird, es ist wahrscheinlich immer ein Thema in diesem

[00:20:28]  Kontext, da hast du total recht und auch dieses Verleihen von Sachen, dass: ich leihe dir mein

[00:20:36]  Mathebuch oder du kannst bei mir mit schauen, das ist vielleicht auch nochmal was anderes oder

[00:20:42]  dass ich dir einfach den... Ich kopiere mir das schnell, das geht nicht mehr, vielleicht kann

[00:20:48]  man Screenshots machen, aber das ist nochmal was anderes. Der Peter hat mir jetzt auch per

[00:20:54]  Anhalter durch die Galaxis geliehen, von sich privat, damit ich das lesen kann jetzt. Das geht halt

[00:21:00]  beim E-Book überhaupt nicht, klar. Da hast du eine Lizenz und die kannst du nicht

[00:21:04]  verleihen und das ist total schade. Das ist auch was, also in unserer Bibliothek, wir haben ja auch

[00:21:09]  die WB-Abteilung, das ist die Weiterbildungsabteilung, die ist ganz am Ende von der Bibliothek und das

[00:21:14]  ist auch fast ein ganzes Regal nur mit Weiterbildungsmedien und wir sind auch eine der wenigen

[00:21:20]  Bibliotheken, die solche Medien hat, also uns auch viele davon auch anbietet und die geht auch sehr

[00:21:25]  gut, die wird sehr gut angenommen, auch wenn man jetzt nichts in die Sachen reinschreiben kann,

[00:21:30]  aber trotzdem, ich glaube, die Leute kopieren sich das dann halt auch zu Hause und so, also ich glaube,

[00:21:34]  die Leute mögen das auch gerne. Das sind gezielt Schulmaterialien für Kinder aller Altersgruppen,

[00:21:39]  Da hast du total recht, du kannst da einfach herkommen und da sind wir auch wieder, ich meine, wenn Schulen

[00:21:44]  das zur Verfügung stellen, die Technik, die notwendige Hardware, dann ist das die eine Sache,

[00:21:50]  aber auch da, man braucht ja Media Literacy, man braucht das Know-how, wie bedient man

[00:21:58]  diese Hardware um überhaupt … und wie komme ich dann in die verschiedenen Portale rein, in die Software,

[00:22:04]  wie funktioniert das alles und es gibt sicher genug Leute und genug Eltern, die das nicht leisten

[00:22:10]  können und das ist auch, da werden dann, das hat man ja in der Corona-Pandemie gesehen, da werden

[00:22:18]  halt Sachen vorausgesetzt, die so noch nicht der Status quo sein können und es toll,

[00:22:24]  wie gut das genutzt wird und immer, also das ist eines der großen Dinge, die ich auch bei den

[00:22:32]  „Deutsch als Fremdsprache“-Bücher, diese Weiterbildungsbücher. Natürlich gibt es online

[00:22:39]  Kurse für Sprachen, aber es gibt eben einfach Medien, es gibt einfach Bücher und andere

[00:22:45]  Arten von Medien, die nicht ersetzbar sind für eine ganz, ganz lange Zeit noch und vielleicht nie

[00:22:55]  sein werden. Ich glaube auch, also ich glaube, dass das nie komplett verschwindet. Das Verlagswesen

[00:22:59]  ist so erfolgreich wie nie. Ja. Die Verkaufszahlen im Buchhandel schießen durch die Decke. Sie

[00:23:05]  sind noch gestiegen während Corona. Ja, aber ich weiß nicht, wie es dir geht,

[00:23:10]  vielleicht ist das ein guter Abschluss auch für die Folge. Ich selber verwende, also zu 90%

[00:23:17]  eigentlich wirklich gedruckte Bücher, das ist das, was ich am meisten mag. Manchmal verwende ich auch

[00:23:21]  E-Books, die haben natürlich auch Vorteile, gerade fürs Reisen, das ist das,

[00:23:24]  was ich gerne, also wo ich das gerne verwende. Wie hast du es, also lieber? Gedruckte Bücher oder

[00:23:29]  lieber E-Books? Ich glaube, du bist die Hörbuch-…. Ich höre exakt. Ja, das stimmt, das ist auch sehr

[00:23:35]  digital, weil ich höre all meine Hörbücher digital per Stream. Das stimmt, das ist eigentlich

[00:23:41]  eine sehr digitale Form des Konsums, aber ich lese auch sehr viele Bücher und die dann sehr gerne

[00:23:48]  eben haptisch und das hat sich auch nochmal sehr verstärkt, seit ich das Privileg hab, mich so

[00:23:55]  viel in einer Bibliothek aufzuhalten, weil ich natürlich... Du sitzt an der Quelle. Ja, genau,

[00:24:01]  weil die Quelle mir regelmäßig neue Bücher zuführt sozusagen, die ich dann genießen kann. Und

[00:24:07]  das ist auch überhaupt kein Umweg dann und dann ist das ja wie ein Schlaraffenland da, das

[00:24:12]  zu genießen. Wobei wir sicherlich auch ganz viele Kunde finden werden in der Zukunft und

[00:24:18]  auch eine Folgen machen werden, „Warum mögen wir eigentlich E-Books, weil genau so viele oder einige Vorteile

[00:24:24]  wir da sicherlich auch finden werden. Eben, wie gesagt, ich verwende es gern für Reisen, da ist

[00:24:31]  das einfach auch ein Vorteil. Ja, und damit verabschieden wir uns heute vom `s Vorwort. Wir

[00:24:36]  danken euch für Aufmerksamkeit. Was bevorzugt ihr denn? Mögt ihr lieber gedruckte Bücher? Seid ihr

[00:24:44]  schon komplett digital am Weg? Schreibt uns auf post.stadtbibliothek@insbruck.gv.at oder

[00:24:54]  Instagram oder Facebook. Der Hashtag ist #gemeinsambesser. Ja, und bis dahin. Tschüss!

[00:25:02]  Das Vorwort ist eine Produktion der Stadtbibliothek Innsbruck und Teil der

[00:25:32]  Stadtstimmen, dem Audiokanal der Stadt Innsbruck.

Transkription

[00:00:00]  Vorsicht, der Genuss dieses Podcasts kann zu vermehrten Bibliotheksbesuchen führen.

[00:00:07]  Herzlich Willkommen zum Vorwort. Ich bin die Christina.

[00:00:24]  Und ich bin die Pia.

[00:00:25]  Und heute reden wir über die Oscars.

[00:00:28]  Hey Pia, ich war mal wieder auf Filmfriend unterwegs und habe die Oscar-Kollektion angeschaut.

[00:00:33]  Hast du gewusst, dass das jetzt schon wieder war? Die Oscars?

[00:00:36]  Ich hab es peripher mitbekommen, ja, dass die Oscars wieder waren.

[00:00:40]  Aber was ist Filmfriend überhaupt?

[00:00:42]  Filmfriend ist unser Film-Streaming-Dienst, den wir als Bibliothek haben.

[00:00:46]  Das heißt, alle, die Mitglied bei uns sind, können auch Filme online streamen.

[00:00:51]  Genau, und die bieten verschiedene Filme an, für Kinder und auch Erwachsene,

[00:00:57]  also für verschiedene Altersgruppen.

[00:00:59]  Ist eben bei unserem Jahresabo einfach dabei, ist echt ein super Service.

[00:01:04]  Und die haben auch verschiedene Collections und da sind halt jetzt auch anscheinend die Oscars dabei.

[00:01:08]  Weil die Oscars waren ja am 10. März.

[00:01:10]  Und ich weiß nicht, wie es dir geht, aber mir macht es immer Lust, aufs Film schauen.

[00:01:15]  Ja, extrem.

[00:01:16]  Mir interessiert es dann schon auch, was gewonnen hat und was die größeren Preise,

[00:01:21]  also bester Film, beste Schauspielerin, bester Schauspieler,  wer das gewonnen hat.

[00:01:26]  Weil dann überleg ich mir doch vielleicht, ob ich es eventuell anschaue, muss ich sagen.

[00:01:30]  Ja, warum mögen wir eigentlich die Oscars auch so gerne?

[00:01:33]  Und wieso sind die denn so prevalent in unserer österreichischen Kultur?

[00:01:37]  Frage ich mich, wenn wir mit Hollywood außer natürlich peripher nichts zu tun haben,

[00:01:42]  aber natürlich hat einfach der amerikanische Filmmarkt und die Filmindustrie so einen enorm riesigen Einfluss auf unser Leben

[00:01:50]  und also auf unsere kulturelle Gestaltung, wenn du das so nennen willst, oder?

[00:01:54]  Ja, und wenn wir mal einen Oscar gewinnen, dann ist es "Ach, der Christoph Waltz, der hat wieder was gewonnen."

[00:01:58]  Oh ja, genau.

[00:01:59]  "Jetzt haben wir als Österreicher den Oscar."

[00:02:01]  Unser Mann bei den Oscars.

[00:02:03]  Was es Witzigste ist, dass in Deutschland der Christoph Waltz quasi als Deutscher gehandelt wird.

[00:02:13]  Wenn die Deutschen schreiben, die deutschen Zeitungen berichten dann über die Oscars und sagen,

[00:02:18]  "Christoph Waltz, Österreicher, lebend in, und dann, wenn er dann gerade mal einen Moment in Deutschland war,

[00:02:23]  dann hat quasi Deutschland gewonnen.

[00:02:26]  Das ist so, dann eignen sie sich das so an, oder?

[00:02:29] Faszinierend.

[00:02:30]  Du ja, beim Arnold Schwarzenegger haben sie es nicht so gemacht.

[00:02:34]  Ja, der ist doch aus Kalifornien, das zählt nicht mehr.

[00:02:37]  Ja, was sind die Oscars eigentlich?

[00:02:41]  Die haben ja inzwischen eine sehr lange und illustre Geschichte, da ist am 11. Jänner 1927,

[00:02:48]  hat Louis B. Mayer, das war ein sehr einflussreicher, sehr mächtiger Chef des Hollywood Studios MGM,

[00:02:56]  also "also Metro-Goldwyn-Mayer", Leute um sich versammelt

[00:03:02]  und damit gilt dieser Tag als die Geburtsstunde der Academy of Motion Picture Arts & Sciences.

[00:03:08]  Also, da wurde einfach beschlossen, wir brauchen einen prestigeträchtigen Preis,

[00:03:12]  weil Preise machen eins, sie bringen Aufmerksamkeit und sie legitimisieren natürlich auf einer Weise...

[00:03:24]  Die Branche an sich.

[00:03:25]  Die Branche, genau.

[00:03:26]  Dann kam es 1929 zur ersten Verleihung. Das hat aber keine Sau interessiert.

[00:03:33]  Deswegen wurde sie 1930 zum ersten Mal im Radio übertragen

[00:03:38]  und 1934 hat Walt Disney sich in seiner Dankesrede für den sogenannten Oscar bedankt,

[00:03:46]  wir haben es jetzt die ganze Zeit schon genannt, es ist ein bisschen umstritten, ob Disney jetzt die Figur,

[00:03:51]  das ist jetzt, jeder kennt die Oscars, glaube ich, das Mandel da in Gold gegossen,

[00:03:55]  ob das, wieso heißt das Oscar und 34 war es das erste Mal nachweislich, dass jemand das so genannt hat, den Oscar.

[00:04:02]  Aber warum das Oscar heißt, das ist sehr umstritten, das war, habe ich nicht rausgefunden,

[00:04:11]  39, und das ist dann wichtig, glaube ich, für unsere Folge heute, wenn wir uns da über verschiedene Themen,

[00:04:17]  was die Oscars angeht unterhalten wollen.

[00:04:19]  1939 hat als erste schwarze Frau, Hattie McDaniel für ihre Rolle als Mammy im "Vom Winde verweht" den Oscar,

[00:04:27]  als beste Nebendarstellerin gewonnen.

[00:04:29]  Not so fun fact, am Rande, sie war die erste Schwarze, die nicht nur gewonnen hat,

[00:04:34]  sondern die bei den Awards zu Gast war und nicht als Bedienstete dabei war.

[00:04:39]  Und sehr umstritten ist natürlich auch, dass die Darstellung dieser Mammy,

[00:04:45]  das in den Südstaaten der dankbaren Dienerin, sehr stereotypisiert war.

[00:04:52]  Ja, genau, und das dann genau dafür gibt es dann noch, also das ist sehr umstritten.

[00:04:58]  Auch diese stereotype Darstellungsweise von schwarzen Frauen in Filmen oder schwarzen Menschen,

[00:05:06]  grundsätzlichen Filmen.

[00:05:08]  1941 haben sie dann beschlossen, dass es ein großes Geheimnis ist, wer gewinnt,

[00:05:12]  weil vorher haben sie die Gewinner immer eine Woche vorher schon gekürt oder gezogen,

[00:05:16]  und da hat es jeder gewusst, dann wurde die Geheimhaltung eingeführt,

[00:05:22]  damit das Interesse zur Verleihung erhöht wird.

[00:05:26]  Und 1953 wurde es dann das erste Mal im Fernsehen übertragen.

[00:05:31]  Das ist super wichtig, weil das war im Grunde die Geburtsstunde für dieses TV-Event,

[00:05:36]  das wir ja heute noch kennen.

[00:05:38]  Manche schmeißen gar Oscar-Verleihungspartys und treffen sich dann auf Popcorn und Sekt

[00:05:43]  und schauen sich das dann an.

[00:05:45]  Das ist eine Liveübertragung.

[00:05:47]  Und als erste schwarze Frau hat '94 erst, Whoopi Goldberg.

[00:05:51]  Vor allem war sie auch die erste Frau, die die Oscar-Show allein moderiert hat.

[00:05:56]  2000 hat die erste Produzentin eines Films einen Oscar gewonnen.

[00:06:02]  Das war die Lilly Finnic Sanop.

[00:06:04] Und anhand der Daten, die ich mir aus dieser Oscar-Geschichte herausgesucht habe,

[00:06:09]  kannst du dir wahrscheinlich schon denken, was so ein bisschen unsere Berührungspunkte,

[00:06:14]  unsere Themenpunkte sind, nämlich,

[00:06:17]  dass die Oscars so primär ein Event waren, das natürlich von weißen Männern gegründet worden ist.

[00:06:25]  Und deswegen halt auch so über die Jahre hinweg einen gewissen ...

[00:06:31]  ... einen gewisse Richtung eingeschlagen hat, was die Gewinner und die Nominierten angeht.

[00:06:37]  Es sind auch ... Ich habe hier nachgeschaut und es gibt von der Los Angeles Times ein Studie von 2012.

[00:06:44]  Die haben geschaut, was sind überhaupt diese Academy-Members, die Oscar-Gewinner wählen.

[00:06:52]  Es sind 94 Prozent der Mitglieder weiß, also zu dem Zeitpunkt, und 77 Prozent sind männlich.

[00:06:58]  Und das Durchschnittsalter liegt bei 62 Jahren.

[00:07:02]  Und damit ist es 2015 zum endgültigen Aufschrei gekommen, nämlich unter dem Hashtag #OscarsSoWhite,

[00:07:10]  als in dem Jahr eben nur weiße Schauspieler*innen nominiert worden sind.

[00:07:18]  Das hat schon was geändert, nämlich müssen Filme und Filmproduktionen ...

[00:07:26]  ... gewisse Auflagen erfüllen, gewisse Diversitätsstandards, um ...

[00:07:33]  ... im Casting, also die Leute, die man auf dem Bildschirm sieht, bis von der Produktion,

[00:07:39]  bis die Leute im Hintergrund zur Finanzierung, muss erfüllt sein, aber die Kritiker sagen,

[00:07:45]  es ist im Grunde nur sogenanntes "Windowdressing", also das ist mehr für die Show als was anderes.

[00:07:51]  Weil wie du sagst, alleine die Gründung ist so stereotyp mit den Leuten besetzt gewesen,

[00:08:01]  die eben einfach in den meisten Systemen, in so einem Patriarchat und im Patriarchat in der westlichen Welt,

[00:08:07]  die Macht haben, nämlich wohlhabende, höhere Mittel bis Ober-schicht Männer.

[00:08:15]  Dass einfach diese Kritiker sagen, es braucht eine grundsätzliche, systemische Überarbeitung

[00:08:22]  und Umbrüche innerhalb der Filmindustrie von Hollywood, damit es je wirklich anders wird

[00:08:28]  und mehr ist als "Windowdressing".

[00:08:31]  Den Oscar für den besten Film hat ja ...

[00:08:34]  Dieses Jahr hat "Oppenheimer" gewonnen.

[00:08:37]  Genau, und "Oppenheimer" erfüllte die Standards, diese Diversitätsstandards,

[00:08:43]  nur das Beispiel, das ist jetzt nichts gegen den Film "Oppenheimer", aber da waren nicht besonders viele

[00:08:49]  "People of Color" beteiligt an dieser Produktion, aber dadurch, dass mehrere Frauen in höheren Stellen beteiligt waren,

[00:08:58]  reichte das aus, um diese Diversitätsquote zu erreichen.

[00:09:02]  Man erreicht die Quote im Grunde sehr schnell.

[00:09:05]  Genau, das ist mein Punkt.

[00:09:07]  Das ist ein Kritikpunkt, den es auch schon lange gegeben hat, weil hier man immer ein bisschen Geschichte von den Oscars angeschaut

[00:09:13]  und zum Beispiel der Marlon Brando hat ja, wo er für der Parte nominiert war, sehr bekannterweise,

[00:09:19]  ist er ja nicht selber hingegangen, er hat das protestiert und hat stattdessen eine Native American Vertreterin für ihn hingeschickt,

[00:09:26]  "Sacheen Littlefeather" und die hat den Oscars für ihn entgegengenommen und hat in ihrer Rede dann auch gesagt,

[00:09:33]  dass er extra nicht hingegangen ist, weil Native Americans von der US-amerikanischen Filmbranche so schlecht behandelt werden.

[00:09:41]  Also, das ist schon was, das auch schon sehr früh erkannt worden ist, auch industrieintern und wo Kritik äußert wird,

[00:09:48]  aber halt, es hat sehr, sehr lange gedauert, bis sich was geändert hat.

[00:09:52]  Und ich finde auch, dass man durchaus davon reden, also die Frage stellen kann, wie viel hat sich wirklich geändert

[00:09:58]  und wie viel ist halt zur Show.

[00:10:01]  Also Lily Gladstone ist ja die erste Native American, die als beste Schauspielerin für den Oscar nominiert war,

[00:10:08]  sie hat dann nicht gewonnen, das ist wieder was typisches passiert, finde ich, Emma Stone hat dann gewonnen, als beste Schauspielerin,

[00:10:16]  die sehr schockiert gewirkt hat, wo sie das erfahren hat, hast das Video angeschaut?

[00:10:21]  Sie war nämlich so ganz überrascht,

[00:10:25]  Ja, da hat man so das Gefühl gehabt, sie hat nicht damit gerechnet, dass sie diesen Oscar bekommt.

[00:10:29]  Ja, also, das ist ja eingeübt,

[00:10:30]  also ich weiß nicht.

[00:10:32]  Also die Lily Gladstone war ja eigentlich auch die Vorreiterin in allen Proben,

[00:10:35]  da gibt es ja auch Poles und die Leute wetten da drauf und alles Mögliche. Also sie war eigentlich schon

[00:10:40]  die Vorreiterin, aber gewonnen hat sie dann halt eben nicht, wieder Mal.

[00:10:44]  Ja, ich glaube das deshalb, weil die Oscars sind ja auch, das sind ja, du bist also in der Hollywood-Filmindustrie,

[00:10:53]  kannst du da Mitglied werden, um für die Oscars zu stimmen, das heißt du kriegst,

[00:10:58]  du stimmst dann ab als Mitglied der Academy und das sind dann halt einfach Mitglieder der

[00:11:05]  Filmindustrie, von Schauspielern, Schauspielerinnen, zu Produzenten und so weiter und sofort.

[00:11:09]  Und halt einfach Hollywood-Insidern würde man sagen. Und also Harvey Weinstein war ja

[00:11:17]  berühmt dafür, dass er dann gerade auch mit Gwyneth Paltrow in den 90ern ...

[00:11:22]  Shakespeare in Love war dieser Film damals. Ich habe das auch aufgeschrieben. Das ist ja das

[00:11:27]  Paradebeispiel davon, wer an Film gewonnen hat, weil eigentlich jeder gedacht hat, okay das kann nicht

[00:11:31]  gewinnen. Das war ja Shakespeare in Love, haben wir übrigens auch im Bestand. Ist eine Liebeskomödie

[00:11:36]  und war im gleichen Jahr nominiert vom besten Film wie der Soldat James Ryan,

[00:11:43]  Saving Private Ryan, was ja der Klassiker von Kriegsfilmen ist und auch ein sehr guter Film,

[00:11:51]  finde ich jetzt. Genau und gewonnen hat dann aber eben Shakespeare in Love, weil Harvey Weinstein

[00:11:59]  so eine extreme Oscar-Kampagne für diesen Film geschaltet hat. Eine, die noch nie so gefahren

[00:12:05]  worden ist. Hat wirklich angefangen. Man hat schon mal seine Filme beworben unter diesen

[00:12:11]  Academy-Mitgliedern, die da wählen. Aber er hat das zu Kunst erhoben und er hat das beherrscht

[00:12:19]  wie kaum ein anderer. Und das ist ja auch von der branchenintern bekannt, wer die Academy-Mitglieder

[00:12:24]  sind, aber da sind Leute, von denen halt vermutet wird, dass sie es sind und dann bekommen

[00:12:28]  die halt zum Beispiel gratis die Filme zugeschickt auf einem iPad, das sie dann natürlich behalten

[00:12:33]  dürfen. Sicher Bestechung geht offiziell nicht, aber das iPad kriegen sie dann halt schon.

[00:12:37]  Oder dann gibt es oscarinterne Parties, wo lauter dieser eventuellen Academy-Members

[00:12:45]  eingeladen werden und dann eben halt dann gratis Essen und Trinken bekommen. Ja, wenn

[00:12:49]  du da auf Urlaub mitfährst oder da auf die Kreuzfahrt mitgeschickt wirst oder was auch immer die superreichenden in

[00:12:55]  Hollywood machen und dann wirst du, um die Rolle zu bekommen oder

[00:13:01]  um da ein Projekt durchgewinkt zu bekommen, tust du ihm da halt mal einen Gefallen

[00:13:05]  so funktioniert es halt, oder? Ja. Und das ist sicher ein sehr korruptes System und

[00:13:14]  warum die Oscars auch als Preis, finde ich, durchaus in Frage zu stellen sind, weil

[00:13:21]  das Interessante daran ist ja, wie großen Wert wir nichtsdestotrotz darauf

[00:13:26]  legen oder wie schaulustig wir da sind. Ja und es ist so schon, ich kann es irgendwie

[00:13:32]  gar nicht verhindern, wenn die dann höre, ah, Oppenheimer hat doch den

[00:13:35]  besten Film gewonnen, dann denk ich mir, ah, vielleicht sollte ich ihn doch anschauen. Das

[00:13:38]  kann ich gar nicht so verhindern. Weil man sich dann selber denkt, ja, dann müssen

[00:13:41]  sie doch echt irgendwie Recht haben, das ist doch ein bisschen was dran, dass es doch

[00:13:45]  ein guter Film ist. Ich denke oft, was bei der Emma Stone passiert ist, was ich vorhin,

[00:13:50]  was mein Punkt vorhin war, ist, dass die halt über, also gewonnen hat statt der Lily

[00:13:54]  Gladstone, weil sie es ja oft auch wie so ein Lebenswerk bis dahin prämieren. Das ist mal beim Robert

[00:14:01]  Downey Jr., der hat ja Best Actor, also den Oscar für den besten Nebendarsteller so,

[00:14:08]  der war ja nicht Hauptdarsteller. Ja, Stephen Murphy hatte den ja, glaube ich, ja,

[00:14:14]  eben. Und da hatte ich dann das Gefühl, der ist ja jetzt schon ewig in der Industrie,

[00:14:18]  der hat diesen berühmten Werdegang, mit von ganz unten sich raufgearbeitet, was

[00:14:22]  ja auch was ist, was Hollywood liebt, also die machen dich genauso gerne fertig wie,

[00:14:26]  dass sie dich dann wieder in höchster Höhen loben, aber dann machen sie dich gleich wieder

[00:14:30]  fertig, wenn es geht. Und der ist jetzt wirklich sehr berühmt geworden, aber durch die Marvel Filme

[00:14:36]  und das ist ja bekanntermaßen was, was bei den Oscars nicht. Außer bei den Animationen,

[00:14:44]  das haben sie sogar, das sind sie dieses Jahr nominiert. Aber für Superheldenfilme gibt's

[00:14:48]  keine Oscars und da hatte ich dann das Gefühl, ich mein Robert Downey Jr. hat in einem

[00:14:53]  guten Film mitgemacht, seit er nicht mehr bei Marvel ist und das war halt

[00:14:58]  diese Rolle in "Oppenheimer". Und dann hat er gleich einen Oscar gekriegt und das, weil

[00:15:05]  ich, ich denke da prämieren sie auch so einen gewissen kulturellen

[00:15:11]  Einfluss, den diese Person gewinnt oder vielleicht auch was, was ihnen vorher schon gefallen hat,

[00:15:17]  aber was sie nicht. Ich denke mir das so oft, bei den kleineren  in Anführungszeichen

[00:15:23]  Oscars, wie zum Beispiel bei der Filmmusik, da werden gefühlt immer die gleichen nominiert

[00:15:27]  Der Hans Zimmer kriegt auf jeden Fall eine Nominierung. Da denke ich mir dann auch immer, es kann nicht

[00:15:34]  sein, dass das die einzigen Filmmusiker und Musikerinnen sind, die in dieser Branche

[00:15:38]  arbeiten, aber es sind halt die einzigen Bekannten und deshalb kriegen sie es sofort.

[00:15:43]  Ja und es ist natürlich halt eine reine zur Schaustellung, es ist ein Event, man schaut

[00:15:49]  sich das halt gerne an, man ist ein bisschen voyeuristisch auch, weil man dann dieses Das

[00:15:53]  in Anführungsstrichen einmal live erleben kann. Zum Abschluss, was ja dieses Jahr, also

[00:16:00]  dieses Jahr gab es ja erschreckend wenig Skandale, vorab hat es ja "Barbie Gate" gegeben, da

[00:16:05]  ist es darum gegangen, dass Barbie ein riesiger Kassenschlager war, die Oscars berühmter

[00:16:11]  Maßen aber nicht gerne Kassenschlager belohnen. Allerdings, sowohl die Regisseurin Greta

[00:16:17]  Gervick als auch die Hauptdarstellerin Margot Robbie sind, haben keine Oscar-Nominierung

[00:16:23]  eingestrichen, aber ausgerechnet der Mann in diesem Frauenfilm Ryan Gosling hat den

[00:16:28]  besten Nebendarsteller,  ist nominiert worden, gewonnen hat er ja nicht. Weißt du noch, was du da

[00:16:34]  gedacht hast?

[00:16:35]  Ich weiß, da hat es total viel Backlash gegeben, weil dann die Leute gesagt haben, ja sozusagen

[00:16:42]  die hätten es verdient und das ist ein Snap eben, dass die das jetzt nicht bekommen.

[00:16:46]  Ja, ein sogenannter Oscar-Snap.

[00:16:47]  Aber eben einerseits denken wir nachher, solche Snaps, das kannst du über so viele

[00:16:53]  Filme sagen und eben Parade-Beispiel, der Soldat James Ryan, das ist sofort der

[00:16:58]  Film, wo ich mir denke, okay, warum hat das nicht gewonnen überhaupt? In Gegensatz

[00:17:02]  zum anderen eben vor allem. Und das ist halt auch so was, es sind nur Awards, da hängt

[00:17:08]  jetzt nicht dein Leben dran. Und andererseits...

[00:17:12]  Aber es kann eine Karriere verändern?

[00:17:14]  Ja, sicher natürlich. Und andererseits muss man auch immer, ich mein, ich habe ihn gesehen, Barbie.

[00:17:19]  Es ist ein netter Film, aber das ist auch schon alles.

[00:17:22]  Und zu der Diskussion, weil das als feministische Diskussion bezeichnet wurde, die hat also

[00:17:31]  meiner Wahrnehmung noch besonders medial stattgefunden, davon meistens auf Twitter, worüber dann diskutiert

[00:17:38]  worden ist.

[00:17:39]  Und da habe ich dann schon zuerst, da habe ich mich da einfach mitreißen lassen, nicht

[00:17:44]  wirklich aufmerksam, das verfolgt und einfach noch, was, das gibt es jetzt nicht, natürlich

[00:17:47]  ist der Mann wieder nominiert und dann habe ich mir aber auch mal so ein Video-Essay angeschaut,

[00:17:52]  einer schwarzen Video-Essayistin auf YouTube.

[00:17:54]  Die hat einen extrem guten Punkt gebracht, mit dem ich gerne abschließen würde, nämlich

[00:18:01]  die meinte, dass dieser mediale Aufschrei oder dieser medialen Aufschrei gegen dieses so

[00:18:05]  genannte "Barbiegate" letztlich leere Statements sind, die ja zum Beispiel auf eben Social Media

[00:18:12]  kurze Zeit Aufmerksamkeit geben und da kleine Gruppen in sich bestätigen, aber es ist viel

[00:18:18]  wichtiger, eine größere Debatte anzustimmen, zum Beispiel sich anzuschauen, wie viele

[00:18:24]  people of color wurden dieses Jahr nominiert, dass Lily Gladstone als erste Native

[00:18:28]  American nominiert worden ist, hat wesentlich weniger Aufmerksamkeit bekommen, zumindest

[00:18:32]  medial als "Barbiegate".

[00:18:33]  Und im Sinne des intersektionalen Feminismus eine Debatte zu führen, die nicht nur diese

[00:18:41]  kleine Bubble anstößt oder diese Bubble umfasst und die im Blick hat, wie groß die

[00:18:49]  systemischen Probleme in Hollywood sind und wir haben noch nicht einmal über die Nepo-Babys

[00:18:53]  geredet.

[00:18:54]  Das heißt eine Veränderung für alle marginalisierten Gruppen und es dann hat die Greta Gerwig

[00:19:00]  nicht gewonnen, dafür hat sie Millionen gemacht.

[00:19:03]  Wie gesagt, es sind Awards, es ist nicht das Ende der Welt und die Millionen helfen

[00:19:10]  sicher, ihre Tränen zu stillen.

[00:19:12]  Sie können sich mit den Dollars die Tränen von den Augen wischen.

[00:19:16]  Auch interessant, ich weiß nicht, ob die sich dann jemals geäußert haben dazu überhaupt.

[00:19:22]  Alle haben für die geredet und die haben ja gar nichts gesagt eigentlich.

[00:19:28]  Ja, das ist ja ideal, wenn die ganze Welt sagt, die hätten ja einen Oscar verdient.

[00:19:33]  Was Besseres kann ja nicht passieren.

[00:19:34]  So viele Filme, die es vielleicht verdient hätten, haben auch nie den besten Film

[00:19:38]  Oscar erhalten.

[00:19:39]  Also, ob das jetzt heißt, dass "Barbie" vielleicht in 20 Jahren immer noch relevant ist und ein

[00:19:44]  popkultureller Hit wird, heißt es ja nicht.

[00:19:47]  So wie Gwyneth Paltrow in Shakespeare in Love.

[00:19:50]  Ja.

[00:19:51]  Schrecklicher Film.

[00:19:52]  Das muss ich jetzt noch sagen.

[00:19:55]  Das waren die Oscars.

[00:19:57]  Wenn ihr Lust habt, könnt ihr euch gerne auch unsere Film Collection auf Filmfriend anschauen.

[00:20:03]  zu den Oscars, würde uns freuen.

[00:20:06]  Vielleicht sagt ihr uns eure Meinung zu Filmfriend und auch zu den Oscars.

[00:20:10]  Die Webseite ist innsbruck.filmfriend.at.

[00:20:14]  Schreiben könnt ihr uns auf Instagram, Facebook oder auf post.stadtbibliothek@innsbruck.gv.at.

[00:20:23]  Damit sagen wir auf Wiederhören und bis zum nächsten Mal.

[00:20:30]  Tschüss!

[00:20:36]  Das Vorwort ist eine Produktion der Stadtbibliothek Innsbruck und Teil der Stadtstimmen, dem Audiokanal

[00:20:57]  der Stadt Innsbruck.

2. Staffel:

Im Fokus der zweiten Staffel von "S'Vorwort" stehen Literaturverfilmungen.

1. Staffel:

In den vier Folgen der ersten Staffel dreht sich alles um Krimis: Die Stadtbibliothekarinnen Christina und Pia sprechen mit ihren Gästen über Krimi-Klassiker bekannter AutorInnen.